Millennials: die neuen Anführer
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Ilona Piffer, Geschäftsführerin der Wiener Personalberatung data square.
CAREER NETWORK Eva-Louise Kremer 22.03.2019

Millennials: die neuen Anführer

Die Nachfrage steigt, das Angebot sinkt. Unternehmen müssen sich anstrengen, um die Millennials zu gewinnen.

••• Von Eva-Louise Krémer


WIEN. Die Generation Y (Millen­nials) hinterfragt vieles, was ihre Arbeit betrifft. Sie sind es aus ihrer Kindheit gewohnt, sich zu entwickeln und zu entfalten. All das, was sie immer hatten, fordern sie jetzt von ihrem Arbeitgeber. „Solange die Ansprüche erfüllt werden, sind die neuen Arbeitnehmer 150prozentig loyal”, erläutert Ilona Piffer, Geschäftsführerin der Wiener Personalberatung data square.

Zunehmende Anforderungen

Mussten sich vor ein paar Jahren noch die Millennials bemühen, um den Traumjob zu bekommen, so kämpfen heute die Betriebe um gut ausgebildete Arbeitnehmer. Kurz: Der Arbeitsmarkt hat sich zum Bewerbermarkt entwickelt. Man kann allerdings der beste Arbeitgeber sein – wissen das die potenziellen Kandidaten nicht, bringen alle Bemühungen nichts. „Für Arbeitnehmer wird es immer wichtiger, sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren zu können und ihre persönlichen Werte wiederzufinden. Mit diesen muss eine Arbeitgebermarke aufgeladen werden”, führt die HR-Expertin aus. Employer Branding muss allerdings auch einhalten, was es aus strategischen Gründen verspricht. Es könne sich natürlich auf einem Silbertablett präsentieren, sagt die Personalberaterin, doch sei die Frage ausschlaggebend, ob die Führungskräfte auch vorleben, was sie strategisch entschieden haben.

Digitalisierung im Fokus

Millennials sind es gewohnt, digitale Informationen zu verarbeiten und für sich zu nutzen. Arbeitnehmer von morgen scannen die Sozialen Netzwerke, studieren Webseiten, lesen die Blogs anderer und schauen sich Imagefilme an. Die neue Generation geht neugierig auf ihr potenzielles Arbeitsleben zu und nutzt alle technischen Mittel dazu. HR-Verantwortliche könnten sich das zunutze machen. „Employer Branding-Videos eignen sich bestens, um mit der Generation Y zu kommunizieren und bereits vor dem Bewerbungsprozess einen authentischen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Mindestens genauso wichtig ist eine anschließende zielgruppengerechte Streuung über die Sozialen Medien”, so Piffer.

„Klar kommunizierte Karrierepfade, authentische Erfahrungsberichte und eine Kultur der Wertschätzung machen Arbeitgeber für Millennials attraktiv. Für Unternehmen ist es unabdingbar, auf die veränderten Bedürfnisse zu reagieren, um bei den Talenten von morgen überhaupt für ein Erstgespräch in Erwägung gezogen zu werden”, sagt Piffer schließlich.

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