Recruiting-Fehler
© Panthermedia.net/Andriy Popov
CAREER NETWORK Redaktion 11.01.2019

Recruiting-Fehler

Lückenhafte Infos, 08/15-Floskeln und schlechtes Design der Stellenanzeigen schrecken potenzielle Kandidaten ab.

DÜSSELDORF. Zwar ist die Mehrheit der deutschen Fachkräfte (59%) mit ihrem aktuellen Job zufrieden. Aber nur 10% schließen derzeit und 18% innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Jobwechsel aus. Jeder Vierte sieht sich – so eine aktuelle Studie, für die das Jobportal Step­stone 30.000 Fachkräfte befragt hat – zur Zeit aktiv nach einem neuen Job um, und 81% gaben an, sich regelmäßig über berufliche Alternativen zu informieren.

Wünsche der Bewerber …

Sowohl aktiv als auch passiv Suchende nutzen am häufigsten (88 bzw. 86%) Online-Jobbörsen, gefolgt von Karriereseiten der Unternehmen (49 bzw. 48%) sowie Business-Netzwerken (46 bzw. 56%). Ähnlich sehen die Präferenzen der Unternehmen für die Kanäle aus, über die sie freie Stellen ausschreiben.

Ansonsten scheinen sich die Betriebe bei der Suche nach neuen Mitarbeitern recht ungeschickt anzustellen. Obwohl 73% der Recruiter das Gehalt als wesentliches Kriterium sehen, macht nur ein Fünftel der Unternehmen dazu konkrete Angaben.
Infos zu Zusatzleistungen, die sowohl nach Meinung von Kandidaten als auch HR-Verantwortlichen eine wichtige Rolle spielen (je 78%), geben nur 17% der Betriebe preis, obwohl 58% diese bieten. Auch beim Thema flexible Arbeitszeit halten sich die Betriebe bedeckt. Zwar sind solche Modelle bei drei Viertel der Unternehmen Usus, in den Stelleninseraten weisen aber nur 58% darauf hin.

… werden unzureichend …

Zurückhaltend ist man auch in Sachen betriebliche Weiterbildung, Karriereperspektiven oder Unternehmenskultur sowie Angaben zu Arbeitsinhalten, Standort oder Stellentitel und manövriert sich im Kampf um Talente selbst ins Abseits.

Lieber setzt man auf Floskeln, wie „Bei uns bekommen Sie beides: die Vorteile eines Großkonzerns und den Unternehmergeist eines Start-ups”, wohl wissend, dass diese kaum überzeugen können. Ganz im Gegenteil halten sie – ebenso wie fehlende Angaben oder auch eine unattraktive grafische Gestaltung – möglicherweise passende Kandidaten von einer Bewerbung ab.

… berücksichtigt

Zudem verlängert sich die Besetzung freier Stellen unnötig, da spätestens beim Bewerbungsgespräch Details wie Gehalt, Zusatzleistungen, Arbeitszeit oder Unternehmenskultur angesprochen werden müssen und Bewerber, die aufgrund des Inserats andere Vorstellungen hatten, abspringen. (bb)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL