Was würde Elon Musk empfehlen?
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„What makes innovative thinking happen …? I think it’s really a mindset”, so Elon Musk. Innovation ist Kernbestandteil eines guten MBA-Programms.
CAREER NETWORK Redaktion 26.03.2021

Was würde Elon Musk empfehlen?

Eine kritische Sicht auf viele MBA-Programme in Form einer Checklist von Nikolaus Franke, WU Executive Academy.

WIEN. Vorzeige-Unternehmer wie Tesla-CEO Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos haben nicht nur den unternehmerischen Erfolg gemeinsam. Sie haben auch eine kritische Sicht auf viele MBA-Programme. Ihr Vorwurf: Viele Programme stellen finanzwirtschaftliche und buchhalterische Kennzahlen zu sehr in den Vordergrund und lenken davon ab, worum es für Entrepreneure wirklich gehen sollte, nämlich mit Kreativität und Leidenschaft einen Wert für die Kunden zu schaffen.

Anwendungsorientierung

Welche Kriterien also müsste ein MBA erfüllen, damit ihn Musk und Bezos empfehlen? Nikolaus Franke, wissenschaftlicher Leiter des Professional MBA Entrepreneurship & Innovation der WU Executive Academy, hat auf Basis ihrer Kritik eine Checkliste erarbeitet:
Kriterium 1: Stimuliert der MBA die unternehmerische Kreativität? Für Bezos und Musk ist Innovation der Schlüssel für unternehmerischen Erfolg. „One of the only ways to get out of a tight box is to invent your way out”, rät Bezos. Darüber hinaus sollte das MBA-Programm konkrete Anregungen und Inspiration vermitteln. Trifft man im Programm auf inspirierende Professoren, Gastlektoren, Experten und Unternehmer? Ist Raum für Diskussion und Austausch …?
Kriterium 2: Stimmt die Anwendungsorientierung? „If you’re going to invent, it means you’re going to experiment”, sagt Bezos. Innovation bedeutet ausprobieren. Nur wer theoretisches Wissen auch anwendet, aus Fehlern lernt und sich gezielt weiterentwickelt, lernt unternehmerisch zu denken: „Step away from spreadsheets and get out of the boardroom” (Elon Musk). Auf den MBA umgelegt heißt das: Sind praktische Cases Teil des MBA, kann man die Tools und Methoden vielleicht sogar auf eigene Probleme anwenden, erhält man qualifiziertes Feedback? Ist die MBA Thesis ein theoretisches Glasperlenspiel oder die praktische Anwendung von Theorie, die in konkreten Projekten ihre Umsetzung findet?
Kriterium 3: Gibt es genug Teamwork? Wird die „Two Pizza Rule” beachtet? In vielen MBA-Programmen sind die Klassen riesig. Jeff Bezos ist dagegen Vertreter der sogenannten Two Pizza Rule: „If you can’t feed a team with two pizzas, it’s too large.” Kleine Gruppen sind flexibel, schnell und können sich auf Inhalte konzentrieren, statt Zeit für die Koordination zu verbrauchen. Innovation ist eine Teamleistung, und Austausch erfolgt am effektivsten in Kleingruppen.

Forschung inklusive

Kriterium 4: Fördert der MBA die Vernetzung mit dem Entrepreneurship Ecosystem? „Life’s too short to hang out with people who aren’t resourceful”, sagt Elon Musk. Es geht vor allem um die Qualität des Netzwerks und das „Gewusst wie”. Übersetzt auf das MBA-Ecosystem heißt das: Erfolgt im MBA-Programm also eine Vernetzung mit Start-ups, Unternehmern, Investoren, Gründungszentren, Inkubatoren und dem Rest des Ökosystems?
Kriterium 5: Ist die Lehre forschungsbasiert? Für Bezos ist es entscheidend, sich nicht in Details zu verstricken – und darüber das „Big Picture” zu verpassen: „What we need to do is always lean into the future”, sagt er und betont damit die Wichtigkeit, über den Tellerrand zu schauen.

Bei der Wahl eines MBA, der auch diesem Anspruch der beiden Ausnahme-Entrepreneure gerecht wird, sollte man sich daher diese Fragen stellen: Unterrichten im MBA international führende Wissenschaftler – und verschaffen sie den Studierenden Zugang zu neuen Ideen und Konzepten der Welt von morgen?
Und die Moral von der Geschichte? MBA-Programme, die diese Kriterien erfüllen, sind selbstverständlich keine Garantie für unternehmerischen Erfolg. Aber sie bieten, so Nikolaus Franke, die Voraussetzungen. (sb)

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