••• Von Alexander Haide
WIEN. In Hotels, Gastronomiebetrieben aller Art – vom Luxus-Restaurant bis zur Fastfood-Kette –, bei Bergbahnen und in vielen anderen Zweigen der Beherbergungs- und Bewirtungsbranche fehlen Tausende Arbeitskräfte. Auch bei ungelernten Mitarbeitern klafft ein großes Loch. Im September zählte man insgesamt 12.936 offene Stellen in dieser Sparte.
Das Problem ist hausgemacht, behauptet nicht nur der ÖGB. Es sind vor allem die Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe und dem Tourismus, die potentielles Personal abschrecken. Lange Arbeitstage, geringes Gehalt und eine unzureichende Work-Life-Balance machen den Beruf unattraktiv.
Nicht erst seit Corona
„Die Beschäftigten wünschen sich nicht erst seit der Krise ein besseres Arbeitsklima”, erläutert Reinhard Stemmer, Landesvorsitzender der vida Vorarlberg. „Sie klagen über schlechte Dienstplangestaltung, mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten, körperliche Belastungen und Stress bei familienfeindlichen Arbeitszeiten und geringer Bezahlung.” „Und: Es kann nicht sein, dass wir Jahr für Jahr das gleiche Gejammer zu hören bekommen. Solange die Branche nicht bereit ist, die Rahmenbedingungen zu verändern, wird sich nichts ändern.”
Zu den Möglichkeiten, den Mangel zu beseitigen, gehören neben höheren Gehältern etwa Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Jahresarbeitszeitmodelle oder Entgeltfortzahlung für Betriebe bei Krankenständen, die länger als drei Tage dauern, so der Gewerkschafter.