Städtereisen in Zeiten von Corona
© APA/Georg Hochmuth
DESTINATION Redaktion 23.04.2021

Städtereisen in Zeiten von Corona

Aktuelle European Cities Performance Study zeigt ­Auswege aus der Krise für urbane Tourismus-Hotspots.

••• Von Britta Biron

WIEN/HAMBURG. Noch härter als die Feriendestinationen im ländlichen Raum und an den Küsten hat die Pandemie mit ihren Lockdowns und Einschränkungen den Städtetourismus in Europa getroffen. Wann es wieder losgehen kann, ist angesichts der gerade durch Europa laufenden dritten Infektionswelle und schleppender Impfprogramme noch völlig offen. Eine Reihe anderer wichtiger Fragen rund um die Zukunft der Städtereisen beantwortet die aktuelle European Cities Performance Study, die das Europäische Tourismus Institut (ETI) gemeinsam mit Project M und Saint Elmo’s Tourismusmarketing für 120 europäische Städte erstellt hat.

Analysiert wurde etwa, wie sich das Reiseverhalten von Österreichern, Deutschen und Schweizern durch Corona verändert hat, welche Bedürfnisse im Hinblick auf Sicherheitsbestimmungen und Hygiene-Maßnahmen bestehen, welche Erwartungshaltung und Motivation die potenziellen Gäste haben, über welche Medien sie sich vor der Reise informieren oder welche Befürchtungen und Ängste (noch) existieren. Die Zusammenarbeit mit dem Sinus-Institut ermöglicht zudem auch individuelle Milieu-Auswertungen für einzelne Städte.

Interesse, aber auch …

Ein erfreuliches Ergebnis ist, dass das generelle Interesse an Städtereisen durch Corona nicht gelitten hat. Wer früher schon regelmäßig Städtereisen unternommen hat, will (und wird) das auch wieder tun, sobald die Reise-, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gelockert werden.

Von den im Herbst befragten 5.000 Personen aus der D-A-CH-Region hat sich knapp ein Fünftel selbst von den Pandemie-Einschränkungen nicht von einem Citytrip abhalten lassen, wobei die Deutschen und Schweizer (je 19%) etwas reiselustiger waren als die Österreicher (16%).

… Hürden sind hoch

Dass Städte weiterhin beliebte Urlaubsziele sind, zeigt auch eine Reihe anderer Studien, etwa jene der Wiener Medien- und Hospitality-Marke „Time Out”, für die 21.000 Personen weltweit befragt wurden; mehr als zwei Drittel gaben an, für heuer eine Städtereise zu planen.

Insgesamt sind die Aussichten für das Tourismusgeschäft der europäischen Cities also gut – vorausgesetzt die Grenzen werden geöffnet. Wie wichtig Reise­freiheit gerade für die Städte ist, zeigt das Beispiel Wien, das von den Teilnehmern der European Cities Performance Study Bestnoten erhielt. Auf Platz 2: Hamburg (Bild u. Hamburger Elbphilharmonie).
Von den 17,6 Mio. Nächtigungen 2019 in Wien kamen über 80% von ausländischen Gästen. Daher gehe sich, so Wien Tourismus-Geschäftsführer ­Norbert ­Kettner, eine Reaktivierung durch das ­Inlandsaufkommen schon allein rechnerisch nicht aus.

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