Bluthochdruck für Frauen gefährlicher
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Eine norwegische Studie gibt Aufschlüsse über das Risiko von Herzerkrankungen bei Frauen im mittleren Alter.
HEALTH ECONOMY Redaktion 28.05.2021

Bluthochdruck für Frauen gefährlicher

Monatsschwerpunkt Herzgesundheit – Teil 4: Neue Studie zeigt, dass schon leicht erhöhte Werte ein Risiko sind.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN / OSLO. Bluthochdruck ist ein Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt und Kreislauferkrankungen. Die Hypertonie ist offenbar für Frauen sogar gefährlicher als für Männer. Laut einer zum Welt-Hypertonietag (17. Mai) veröffentlichten norwegischen Langzeitstudie führt schon gering erhöhter Blutdruck bei Frauen ab 40 zu einer Verdoppelung der Herzinfarkthäufigkeit ab einem Alter von 50 Jahren.

Rat zu mehr Kontrollen

„Auch wenn sich Frauen gesund fühlen, sollten sie sich von ihrem Hausarzt den Blutdruck messen lassen und das auf der Basis der festgestellten Werte dann regelmäßig wiederholen. Frauen mit noch anderen Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Komplikationen während der Schwangerschaft oder mit Eltern, die ebenfalls an Hypertonie leiden oder litten, benötigen noch intensivere Kontrollen”, sagte Ester Kringeland von der Universität Bergen in Norwegen zu der im European Journal of Preventive Cardiology veröffentlichten Studie. Die Wissenschafter gingen von früheren Studien aus, wonach erhöhte Blutdruckwerte von Frauen ein höheres Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere Erkrankungen bedeuten als bei Männern. Jüngere Frauen und Frauen im mittleren Alter haben im Durchschnitt auch geringere Blutdruckwerte als Männer; die Zielwerte sind aber für beide Geschlechter bisher gleich.

In der wissenschaftlichen Studie wurde der Einfluss von „hoch normalen” Blutdruckwerten von systolisch 130 bis 139 mmHg/diastolisch 80 bis 89 mmHg untersucht. Das umfasste die Daten von 6.381 Männern und 5.948 Frauen, bei denen dieser Blutdruck im Alter von 41 Jahren festgestellt wurde. Die Beobachtungszeit lief dann im Rahmen der norwegischen „Hordaland Health Study” 16 Jahre lang.
Das Hauptergebnis laut der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie: „Nur wenig erhöhter Blutdruck war bei Frauen mit dem doppelten Risiko einer akuten Koronarerkrankung im mittleren Lebensalter verbunden. Diese Korrelation wurde bei Männern nicht gefunden, wenn man den Einfluss anderer Faktoren berücksichtigte.”

Studie bestätigt Vermutungen

Studienautorin Kringeland sieht die Ergebnisse als weiteren Beleg dafür, dass für Frauen offenbar der Blutdruck als Risikofaktor für Herzinfarkt oder instabile Angina pectoris als Vorstufe von größerer Bedeutung ist als bei Männern: „Unsere Analysen bestätigten, dass schon gering erhöhter Blutdruck das Risiko für Koronarerkrankungen in einer geschlechterabhängigen Weise beeinflusst. Junge Frauen haben im Durchschnitt geringere Blutdruckwerte als Männer, aber in ihrem dritten Lebensjahrzehnt steigen die Blutdruckwerte stärker an.”

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