Omikron bringt Wirtschaft und Pharma unter Druck
© APA/Helmut Fohringer
HEALTH ECONOMY Redaktion 03.12.2021

Omikron bringt Wirtschaft und Pharma unter Druck

Mutation des SARS-CoV-2-Virus verunsichert die Wirtschaft. Der Ruf nach globalen Impfanstrengungen wächst.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN. DAX und Euro-Stoxx-50 brachen am vergangenen Freitag so stark ein wie zuletzt beim Börsen-Crash im März 2020, als die erste Pandemiewelle Rezessionsängste geschürt hatte. Die neu entdeckte Coronavirus-Variante Omikron verschreckt Anleger weltweit, vor allem, weil noch nicht absehbar ist, wie gefährlich die Mutation ist. Gleichzeitig drückt der Lockdown die heimische Wirtschaft und auch die in anderen Staaten.

Hohe Kosten durch Stillstand

Der nunmehr vierte Lockdown könnte wesentlich teurer werden als jener im Herbst und Winter vor einem Jahr. Je länger er dauert, desto größer wird der Kostensprung, wie aus Berechnungen der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria hervorgeht. Bis zum – vorerst – angekündigten Ende per 12. Dezember sollen die Schließungen die Steuerzahler 2,7 Mrd. € kosten, der Vergleichswert des Vorjahres lag bei 2,4 Mrd. €.

Parallel hat sich die Stimmungslage unter den österreichischen Unternehmen im November leicht verschlechtert. Der Wifo-Konjunkturklimaindex notierte saisonbereinigt mit 18,0 Punkten 1,3 Punkte unter dem Wert des Vormonats. Auch wenn viele Fragebögen bereits Anfang November beantwortet worden seien, zeigten sich Rückgänge vor allem bei den Erwartungen in den Dienstleistungsbranchen, insbesondere Gastronomie und Tourismus, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut mit. Laut Wifo dürfte sich die Konjunktur in den nächsten Monaten infolge von Covid-19-Einschränkungsmaßnahmen und Lieferengpässen „wenig dynamisch” entwickeln.
Auch der deutschen Wirtschaft steht nach Einschätzung von Volkswirten führender Finanz- und Wirtschaftsinstitute ein harter Winter bevor. In der Eurozone steht Deutschland mittlerweile als Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum da. Hintergrund ist die vor allem wegen der ausufernden Corona-Infektionslage eingebrochene Konsumlaune der Verbraucher. Die strukturellen Probleme der Industrie seien lange Zeit durch einen Boom beim privaten Konsum – unter anderem wegen Aufholeffekten nach den Lockdowns – kompensiert worden, sagen Marktbeobachter und Analysten.

Online-Handel profitiert

Profitieren dürfte von den Entwicklungen der Online-Handel. Auch heuer wird E-Commerce wieder sehr vom Weihnachtsgeschäft profitieren, teilte das eCommerce-Gütezeichen am Montag auf Basis einer Erhebung mit. Demnach werden die Österreicher fast gleich viel online ausgeben wie im stationären Handel. Auch die Logistikbranche profitiert: Alleine bei der Post dürfte im Lockdown das Aufkommen an Paketen um rund zehn Prozent auf 880.000 Pakete täglich steigen.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL