SCHWARZENBACH. Der 3D-Druck hat sich aufgrund seiner Flexibilität inzwischen in vielen Bereichen bewährt. Allerdings sind die meisten gängigen Drucker für kleinere Objekte konzipiert. Um hier eine größere Freiheit und mehr Gestaltungsoptionen zu gewinnen, wurde der DeltaTower entwickelt, der durch seine Rahmenkonstruktion aus exakt gefrästen Aluminium-Teilen ausreichend Platz bietet, um selbst große Werkstücke fertigen zu können.
Große Materialvielfalt
Im Gegensatz zum klassischen 3D-Drucker, der mit einem Schienensystem in X-, Y-, und Z-Achse arbeitet, nutzt der DeltaTower drei Präzisionslinearführungen und sechs Halterungsarme, um den Druckkopf mit der heißen Düse zu bewegen. Die Arme werden über Riementriebe gesteuert und verfahren die Druckeinheit dreidimensional im Raum, wodurch das zu druckende Objekt während des gesamten Prozesses fest auf dem Druckbett stehen bleiben kann.
„Auf diese Weise werden Schwingungen, wie sie bei sich bewegenden Druckbetten entstehen, vermieden und es wird möglich, insgesamt höhere Objekte exakt zu drucken”, erklärt Joachim Schmidt, Geschäftsführer der PICCO’s 3D World GmbH, die den DeltaTower vertreibt und betreut.
Gedruckt wird per Fused Deposition Modelling-Verfahren (FDM), das heißt, ein Filament des gewünschten Werkstoffs wird bei bis zu 295 °C aufgeschmolzen und über eine Düse schichtweise aufgetragen, um das Objekt aufzubauen.
Die Düsen haben Durchmesser von 0,35 mm bis zu 0,9 mm, einschließlich einer Duschbrause mit 7 x 0,40 mm für den schnellen 3D- Druck; alternativ gibt es Düsen in weiteren Durchmessern.
Als Druckmaterial stehen verschiedene Stoffe zur Auswahl, darunter gängige Kunststoffe wie PA und PETG, aber auch branchenspezifisch interessante Werkstoffe wie Keramik, hitzeresistentes ABS oder das biokompatible und abbaubare PLA.
Die Dicke der aufgetragenen Schicht lässt sich je nach Anspruch regeln: von 0,05 mm für feine Details bis 0,5 mm für höhere Stabilität oder Produktionsgeschwindigkeit. Die Druckdauer richtet sich nach diesen Anforderungen an die Auflösung sowie nach der Größe und dem Material, in der Regel ist der Druck aber fast immer schneller, effizienter und vor allem kostengünstiger als die herkömmliche Herstellung per abtragendem Verfahren, Umformung oder Guss.
Einfaches Handling
Als Druckvorlage dienen Objekt-Modelle, die per CAD erstellt und in das STL-Format exportiert werden. Diese Daten werden von der entsprechenden Software in einzelne Koordinaten aufgelöst, die der Druckkopf später abfahren muss.
Für den Druck wird die ausgewählte Datei einfach per USB von einem Computer oder per TCP/IP 10/100-Schnittstelle übertragen. Selbst ein Speichermedium reicht dafür aus, da der DeltaTower auch über ein internes LCD-Panel und ein Dreh-Klick-Rad direkt am Gerät bedient werden kann. Über das Display hat der Bediener zudem alle wichtigen Parameter im Blick und kann jederzeit die Temperaturen des Druckers kontrollieren.
Die Einrichtung ist vergleichsweise einfach, da ein Tastsensor automatisch die Kalibrierung und ebene Ausrichtung der Grundfläche übernimmt; der Benutzer muss lediglich die Z-Höhe manuell einstellen. (bb)