Ausbauplan für Windgas
© obs/E.ON Energie Deutschland
Einige Anlagen, wie diese von e.on in Falkenhagen, sind in Deutschland bereits in Betrieb.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 04.03.2016

Ausbauplan für Windgas

Studie von Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace analysiert den Bedarf an Power-to-Gas-Anlagen in Deutschland.

HAMBURG. Wesentlich für den Erfolg der Energiewende ist nicht nur der zügige Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern auch die – vor allem langfristige – Speicherung der damit wachsenden Stromüberschüsse.

Laut einer neuen Untersuchung des unabhängigen Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy werden bis 2040 allein in Deutschland mindestens 14 Gigawatt solcher Anlagen benötigt.
Vor allem in der Power to Gas-Technologie, im Speziellen der Nutzung von Windkraft zur Erzeugung von speicherbarem Gas, sieht man das ökologisch und wirtschaftlich sinnvollste Potenzial.
„Die Technologie ist reif für den Einstieg in die Serienfertigung, und mit der werden die Anlagenpreise zügig fallen”, so Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy.
Windgas werde spätestens ab 2035 bei einem Anteil der Erneuerbaren Energie von 74% systemnotwendig. Bis 2050 mit 100% Ökoenergien werden der Analyse zufolge 89 GW an Elektrolyseuren benötigt, um die Stromüberschüsse als erneuerbares Gas einzuspeichern. Damit können auch Phasen von bis zu drei Monaten mit wenig Wind und Sonne überbrückt werden, indem diese Energie über flexible Gaskraftwerke wieder zurückverstromt wird.

Hohes Einsparpotenzial

Die Untersuchung zeigt zudem, dass eine Vollversorgung mit ­Erneuerbaren Energien im Zusammenspiel mit Windgas und weiteren Flexibilitätsoptionen deutlich günstiger ist als die derzeit von der Bundesregierung angestrebte Variante, wonach 20% fossile Kraftwerke die Schwankungen von Wind- und Sonnenstrom ausgleichen sollen.

„Durch die Kombination aus kurz- und langfristigen Flexibilitätsoptionen lassen sich in dem von uns untersuchten Szenario 2050 bis zu 17,6 Mrd. Euro im Jahr einsparen. Gleichzeitig steigt der Anteil von Erneuerbaren im Stromsystem von 86 auf 100%”, sagt Studienleiter Thorsten Lenck. (red)

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