Innovative Ideen – auch von 100jährigen Start-ups
© Gunnar Mitzner
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 06.12.2019

Innovative Ideen – auch von 100jährigen Start-ups

Die Präsentation der aktuell innovativsten Unternehmen der Bundeshauptstadt – mit Staatspreispotenzial.

••• Von Paul Christian Jezek

Die innovativsten Unternehmen der Bundeshauptstadt stehen fest: Die Wirtschaftskammer Wien zeichnete kürzlich im Rahmen der Preisverleihung im Kuppelsaal der TU Wien die diesjährigen Sieger des Mercur Innovationspreises aus.

„Der Mercur zeigt das hohe Innovationspotenzial vor allem unserer mittelständischen Unternehmen”, erklärt Alexander Biach, Standortanwalt in der Wirtschaftskammer Wien. „In innovative Ideen und deren Umsetzung zu investieren, bedeutet gerade für sie oft ein unternehmerisches Risiko. Diesen Mut der Unternehmer brauchen wir besonders jetzt mitten in der digitalen Transformation, in der die Wirtschaft vor großen Herausforderungen steht.”
Die Bewertung der heuer insgesamt 72 Einreichungen erfolgte traditionell im Vorfeld durch das Industriewissenschaftliche Institut. Die Jury hatte angesichts der vielen spannenden Einreichungen keine leichte Entscheidung in Bezug auf die Preisträger zu treffen:

Kreativität und Life Sciences

In der Kategorie „Kreativität und Medien/Consulting” reüssierte die Cybershoes GmbH mit „Cybershoes – Shoes for walking in VR”. Diese machen virtuelle Welten begehbar – ohne Handcontroller und auch wenn in der realen Welt der Platz dafür nicht ausreicht.

Der Träger der Cybershoes streicht sitzend mit den ­Füßen leicht über den Boden und imitiert dadurch die natürliche Geh­bewegung.
Vor allem im Gaming-Bereich besteht aufgrund der geringen Baugröße und des attraktiven Preis-Leistungsverhältnisses reges Interesse an dieser Entwicklung.
Im Bereich Life Sciences siegte die Ares Genetics GmbH mit „Aresupa (Ares Genetics Universal Pathogen Assay)”.
Aufgrund der zunehmenden Gefahr durch multiresistente Keime ist es notwendig, eine effektive Infektionsdiagnostik für Ärzte bereitzustellen. Ares Genetics hat ein modernes Diagnoseverfahren entwickelt, bei dem die Keim-DNA entschlüsselt wird. Diese DNA-Sequenzdaten werden mittels Künstlicher Intelligenz auf Basis einer weltweit einzigartigen Datenbank interpretiert, welche die genetische Information mit der Wirkung von Antibiotika verknüpft und so personalisiert das Therapieansprechverhalten vorhersagen kann.

Green Economy in der Logistik

Die Innovation der Cargometer GmbH, „Frachtvermessung 4.0”, umfasst die „on-the-fly”-Vermessung, -Verwiegung und -Identifikation von Frachtgut am fahrenden Gabelstapler sowie den Ort der Vermessung direkt an den Verladetoren.

Die leistungsfähige Software verarbeitet von Tiefenbildsensoren erstellte Einzelbilder zu einem hochauflösenden 3D-Modell und erfasst dabei Dimensionen, Gewicht und Barcode.
Die Digitalisierung des gesamten Frachtdurchsatzes ist die Basis für transparente Prozesse, effektive Kontrollmöglichkeiten der Tarifierung, optimierte Transportnetzwerke und führt somit (auch) zu einer Verbesserung der Umweltbilanz.

Globale Flugsicherung

In der Kategorie „Informations- und Kommunikationstechnologie” holte sich die Frequentis DFS Aerosense GmbH mit ihrer „Digitalen Flugsicherung – Kamera statt Tower” den Mercur.

Dieses System nutzt modernste Technologien wie Automatisierung und Augmented Reality, um dem enormen Kosten- und Effizienzdruck der globalen Flugsicherung zu begegnen und Fluglotsen zu entlasten; im Mittelpunkt steht dabei die Sicherheit. Aerosense verzichtet auf kostspielige Tower-Bauten und arbeitet vollständig auf Basis von Kameras und modernster digitaler Sensorik. Das System befindet sich bereits an mehreren Flughäfen weltweit im Echtbetrieb.

Jede Menge Start-up-Power

In der Sonderkategorie „Start-up Star” siegte die b turtle GmbH mit „B-Turtle: Travel Freedom mit BT Voyage und E-Bike-Camping”.

Aus der rasanten Entwicklung der E-Mobilität sowie der globalen Debatte um die Klimakrise entstand das Konzept eines ­Micro-Caravans als Radanhänger für E-Bike-Reisen. Dieser aufblasbare Mikrowohnwagen ist in einem 29 kg leichten, ­kompakten Radanhänger untergebracht. Der Mikrowohnwagen kann in wenigen Minuten in ein gemütliches 2-Mann-Schlafzelt verwandelt werden, und der abnehmbare Zeltaufbau macht den Anhänger im alltäglichen Gebrauch auch als Lastenanhänger nutzbar.

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