Optimismus im Osten
© IV Burgenland
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 09.10.2020

Optimismus im Osten

Bei der burgenländischen Industrie scheint die konjunkturelle Talsohle erreicht zu sein – der Blick in die Zukunft ist wieder hoffnungsfroher.

EISENSTADT. Die in die Zukunft gerichteten Indikatoren der jüngsten Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie für das zweite Quartal lassen darauf hoffen, dass der Tiefpunkt der Coronakrise durchschritten ist – vorausgesetzt, es kommt zu keiner größeren zweiten Welle.

Allerdings hat sich die Geschäftslage bei den burgenländischen Industriebetrieben im zweiten Quartal insgesamt nochmals verschärft. Dabei gibt es teilweise deutliche Unterschiede in den einzelnen Industriebranchen. So sind die Einschätzungen aus der Pharma-, Medizintechnik- und Lebensmittelbranche optimistischer.

Die Bauindustrie läuft noch gut, der Ausblick ist allerdings sehr verhalten. Sehr schwierig ist die Situation für Unternehmen,
die der Automotivindustrie zuliefern; auch die Gesamtauftragsbestände sind im aktuellen Beobachtungszeitraum stark eingebrochen.

Völlig unklar bleibt weiterhin, wie stark und wie schnell die Erholung auf den globalen Märkten stattfindet. Unternehmen reagieren darauf mit Investitionszurückhaltung. Fahren auf Sicht ist derzeit die Devise. Die aktuellen Konjunkturdaten spiegeln damit die allgemeine Unsicherheit wider.

Investitionen vonnöten

Dennoch zeigt der Ausblick auf die nächsten Monate auch wieder leichten Optimismus.

So wird die Geschäftslage in sechs Monaten wieder etwas positiver eingeschätzt. Die auf den Shutdown folgenden Lockerungsmaßnahmen, gefolgt von Konjunkturpaketen, haben die Situation deutlich entschärft. Leicht verbessert hat sich auch der Indikator für den Beschäftigungsstand in drei Monaten.
„Ein nachhaltiger Weg aus der Krise kann nur über investitions­getriebenes Wachstum führen”, betont Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland. Es braucht daher rasch eine optimistische Stimmung und die entsprechenden Rahmenbedingungen wie konjunkturstärkende Maßnahmen, um dem Standort wieder den nötigen Aufschwung zu verleihen.
„Hier sind vor allem gezielte Förderungen von Investitionen sowie die Senkung der Körperschaftssteuer gefragt. Retro-Belastungsideen wie neue Steuern oder gar Arbeitszeitverkürzung sind Arbeitsplatzvernichter und somit völlig kontraproduktiv”, so Puschautz-Meidl. (pj)

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