••• Von Helga Krémer
WIEN/LEOBEN. War die RHI allein schon ein Global Player im Feuerfestbereich, so ist sie jetzt mit dem abgeschlossenen Merger mit der brasilianischen Magnesita Weltmarktführer. „Endlich fangen wir an, gemeinsam zu arbeiten”, zeigte sich RHI-Magnesita-CEO Stefan Borgas zufrieden.
Konzernzentrale bleibt in Wien
Zufrieden können auch die Austro-Standorte sein: Wien bleibt langfristig Headquarter des globalen Konzerns, erläutert Borgas und erwartet positiven Stress. Das Forschungscluster und Technologiezentrum in Leoben soll weiter ausgebaut werden – mit den Kernthemen Digitalisierung und Automatisierung, Robotertechnologien, Künstliche Intelligenz. In Veitsch werde der Auslastungsgrad nahe der 100% steigen. Auch in Radenthein werde es zu einem Ausweitungsdruck kommen, da die Auslastung ebenso an ihre Grenzen gelangen werde. Vom bisher teils unterausgelasteten Werk in Trieben werde Druck wegfallen, da es nun ausgelastet werde. „Vor allen Dingen werden Veitsch und Radenthein, aber auch Trieben und Breitenau gestärkt werden, weil sie Mehrmengen dazukriegen”, so Borgas. Die erwarteten Zusatzmengen würden bei 10 bis 30% liegen, heißt es bei RHI Magnesita.
Positive Synergieeffekte
Der größten Hebel bei den Synergien durch die Fusion erwartet sich der RHI-Magnesita-Chef durch die Umgestaltung der Lieferkette. So soll aus türkischen und österreichischen Werken künftig nicht mehr nach Südamerika geliefert werden, die Produkte sollen künftig direkt von dort kommen. Umgekehrt wird die selbe Strategie gefahren. Was das in Geld bedeutet? Borgas rechnet mit einem rund 20% oder rund 70 Mio. € erhöhten EBITDA – binnen zwei Jahren.
Als fusionierter Konzern und Weltmarktführer will man sich nach der vollständigen Integration, ebenfalls binnen zwei Jahren, darauf konzentrieren, dort Marktführer zu bleiben, wo man es schon ist. Freilich sollen die Geschäfte weiter ausgebaut werden und dort, wo man noch nicht Marktführer ist, will man es noch werden – „Marktführerschaft erreichen oder zementieren”, lautet Borgas' Vorgabe. Hierbei ist China ein wichtiges Zielland, auf das man sich in spätestens zwei Jahren stark konzentrieren will.