Top-Zukunftsmarkt Afrika
© OeKB/David Sailer
Mobiltelefon „Hohe Handynutzung sagt viel über die Form der Entwicklung in Afrika aus”, erklärt Helmut Bernkopf. „Bestimmte technologische Entwicklungsstufen werden hier einfach übersprungen.”
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 14.12.2018

Top-Zukunftsmarkt Afrika

Erneuerbare Energien, Gesundheit, Landwirtschaft und Digitalisierung sind die Schlüsselbereiche für die nachhaltige Entwicklung auf dem Kontinent.

WIEN. Österreichs Exporte sind nach wie vor sehr europalastig. „Dabei gibt es z.B. im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit viele Chancen für Kooperationen, die afrikanischen Ländern wie auch der heimischen Wirtschaft zugutekommen”, sagt Helmut Bernkopf, für den Geschäftsbereich Export Services verantwortliches Vorstandsmitglied der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB).

Derzeit gehen 70% der Austro-Exporte in EU-Länder, 30% nach Deutschland. Der „Schwarze Kontinent” liegt in der Exportstatistik weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen: Der Anteil der afrikanischen Länder an österreichischen Ausfuhren betrug 2017 gerade einmal 1,2%. Die wichtigsten ­Handelspartner waren Algerien, Ägypten, ­Marokko, Tunesien sowie Südafrika.

Der unterschätzte Kontinent

„Afrika wird als Wirtschaftspartner noch zu wenig wahrgenommen”, moniert Bernkopf.

„Natürlich bestehen zum Teil erhebliche Risiken. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, die von der OeKB durch Absicherungen begleitet werden kann, können jedoch neue Arbeitsplätze und Lebensperspektiven für die Menschen vor Ort geschaffen werden.” Die größten Chancen in der Zusammenarbeit österreichischer Unternehmen und afrikanischer Partner liegen dabei in den Bereichen erneuerbare Energien, Abfall- und Abwasserbehandlung, Gesundheit sowie Landwirtschaft.
Vor allem im ländlichen Raum kann ein Stromanschluss einen großen Entwicklungsschub bewirken. Idealerweise werden dazu dezentrale Solar-, Biogas-, Wasser- oder Windkraftwerke errichtet. „Gerade in dieser Sparte haben österreichische Betriebe viele Kompetenzen, die vor Ort eingebracht werden können”, weiß Bernkopf. Gleiches gilt für die Trinkwasseraufbereitung, Abfall- und Abwasser­entsorgung, Straßen- und Eisenbahnnetze sowie den Bau von Krankenhäusern und Schulen.
Die OeKB steht exportorientierten Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen zur Risikoabsicherung zur Verfügung. Ebenso engagiert sich die OeKB-Tochter Oesterreichische Entwicklungsbank auf dem afri­kanischen Kontinent. Aktuell ist die OeEB z.B. in Fonds zum Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika investiert und trägt so dazu bei, dass wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz Hand in Hand gehen. (pj)

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