Werben am Arbeitsmarkt
© APA/AFP/Lucas Barioulet
Der Arbeitskräftemangel macht auch vor der Luxusbranche nicht halt, und die Unternehmen müssen ihre Personal- und Recruitingstrategie an die neuen Spielregeln anpassen.
LUXURY BRANDS&RETAIL britta biron 01.07.2022

Werben am Arbeitsmarkt

Neue Erkenntnis für Luxusmarken: Neben Investoren und Konsumenten müssen auch die Arbeitnehmer umgarnt werden.

Berlin/Hamburg. Hohe Nachfrage, knappes Angebot – das ist Luxusmarken, wenn’s um die eigenen Produkte geht, bekannt und auch eine gezielte Strategie, um Begehrlichkeit und Preislevel hoch zu halten. Dass Arbeitskräfte – ob in der Produktion, der Verwaltung, im Marketing und der IT, im Handwerk oder im Handel – zur Mangelware werden, ist für die Unternehmen eine vergleichsweise neue Erfahrung.

„Im War for Talents müssen Unternehmen ein inhaltlich überzeugendes Leistungsversprechen formulieren und bieten – sich einfach auf seinen Status als Luxusmarke zu berufen, reicht längst nicht mehr aus”, weiß Rico Zocher, Managing Partner der Innovations- und Brandingagentur Graft Brandlab, die kürzlich von Montblanc mit der Entwicklung und Umsetzung einer Employer Branding-Strategie beauftragt wurde.

Neue Zielgruppe …

Dass in den Listen der besten Arbeitgeber, die mittlerweile in zahlreichen Ländern regelmäßig erstellt werden, Luxusunternehmen bisher unterrepräsentiert sind bzw. überhaupt nicht vorkommen sind, liege daran, dass man gerade erst zu realisieren beginnt, dass die bestehende Belegschaft sowie künftige Mitarbeiter mindestens ebenso offensiv umworben werden müssen wie Investoren oder Konsumenten. Aufgrund der großen Reichweite und ihres Images haben Unternehmen im Highend-Sektor gegenüber 08/15-Betrieben aber doch einen Vorteil.
„Gerade vor dem Hintergrund der heutigen Krisen sehen wir darin eine große Chance, als Unternehmen klare Kante zu zeigen und den Wandel positiv voranzutreiben. Eine Vielzahl von Luxusmarken hat sich in den letzten Jahren inhaltlich neu erfunden, um spannend und begehrenswert für neue, nachwachsende Konsumenten zu bleiben. Und das, was für die Marke an sich in den Fokus rückt, spielt auch eine zentrale Rolle bei der Definition der Arbeitgebermarke: Es geht um Reputation, um Haltung, um Purpose, um Sinnstiftung”, so Zocher weiter. „Montblanc liefert gerade mit seinem etablierten Wertebewusstsein, der hohen Handwerkskunst und langjährigen Unternehmensgeschichte eine große Bandbreite an erzählerischen Sprungbrettern, um eine erfolgreiche Employer Branding-Strategie und die dazu passende Kommunikationskampagne zu entwickeln.”
„Unsere Brand Mission ist es, Menschen zu inspirieren, ihr volles Potenzial zu entfalten. Und genau dies möchten wir auch unseren Mitarbeitenden und neuen Talenten vermitteln. In Graft Brandlab haben wir den richtigen Partner gefunden, der die nötige Empathie, Vision und Umsetzungskraft mitbringt, um Montblanc als einladende und zukunftsfähige Arbeitgebermarke erfolgreich zu positionieren”, ergänzt Sascha Schneider, Executive Vice President Human Ressources von Montblanc.

… rückt in den Fokus

Im Sommer wird das interdisziplinäre Team aus Marken- und Kommunikationsstrategen sowie Kreativen bei Graft Brandlab mit der Arbeit an dem Montblanc-Auftrag beginnen; starten wird die Employer Branding-Kampagne, die Kandidaten unterschiedlicher Generationen, Kompetenzen und Herkunft ansprechen soll, dann im nächsten Jahr.

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