Hochdruckwetter im Schnitzelland
MARKETING & MEDIA Redaktion 02.07.2021

Hochdruckwetter im Schnitzelland

„Wenn niemand weiß, was geschehen soll, sagen alle: Es muß was g’schehn!” (Qualtinger).

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

BRANDAKTUELL. Die Corona-Pandemie hat (auch) im IKT-Bereich ein paar Rekorde gebrochen, rechnet die Telekom-Regulierungsbehörde RTR vor. Per Datentransfer wurden im Jahr 2020 7.162 Petabyte konsumiert, um 26 Prozent mehr als 2019: Jede Österreicherin und jeder Österreicher habe umgerechnet ununterbrochen 35 Tage mit Streaming verbracht, wenn man davon ausgeht, dass eine Stunde Streaming ein Gigabyte braucht, wird RTR-Chef Klaus M. Steinmaurer zitiert.

Etwa 120 Tage lang wurde geschlafen, wenn man von Durchschnittswerten ausgeht, 53 Tage lang ferngesehen, 20 Tage lang gegessen … Damit bleiben noch gut viereinhalb Monate für weitere analoge Freizeitaktivitäten und Arbeit abseits von Zoomkonferenzen. Fazit: Die Work-Life-Balance passt, der Grüne Pass ist da – und die Grillsaison als österreichisches Pendant zum Hochdruckwetter ist auch schon angelaufen. Alles paletti. Bis auf eine Kleinigkeit: Das Grillgut ist in manchen Teilen der Erde derzeit der Mensch. Bei 50 Grad – ganz traditionell in zwei Metern Höhe im Schatten gemessen – erhitzt sich der Asphalt auf 90 Grad und mehr. Dann werden Städte zum öffentlich zugänglichen Weber-Grill. Gut zu wissen, dass Asphalt erst bei ca. 150 Grad schmilzt. Da haben wir noch etwas Puffer für den Hochsommer … Die Temperatur-Wohlfühlzone des Menschen, nackt und bei Windstille, liegt übrigens bei 25 bis 27 Grad. Kälter ist einfach – Kleidung; wärmer wird schnell zum Problem.

Das österreichische Klimaschutzgesetz ist überfällig. Die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Wäldern und Viehzucht (konkret: Fleischkonsum) gelten als Hauptfaktoren der globalen Erwärmung. Das trifft wunde Punkte. „Öko-Steuern” gelten nämlich in allen ideologischen Lagern als unzumutbar. Entweder ist es die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen, die darunter leidet – oder aber eine „Massensteuer”, die die Einkommensschwächsten trifft. Öffigebot und Schnitzerl­verbot? Das wird nix in Österreich.

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