WIEN. Die SportFocus-Jahresbilanz ergibt, dass der österreichische Sportsponsormarkt 2024 rund 1,68 Mrd. € schwer war. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Wachstumstreiber sind der Alpine Ski-Weltcup, die Formel 1 sowie die Fußball-Europameisterschaft.
Damit entspricht der Werbewert aller gemessenen Sponsoraktivitäten im vergangenen Jahr rund 46% des Werbewertes der klassischen Werbung in TV, Print sowie Online. Sport konnte somit um vier Prozent an Bedeutung zulegen. TV ist dabei am wichtigsten, mehr als zwei Drittel des Werbewertes werden so generiert, knapp ein Fünftel durch Print, der Rest mittels Online-Bildern. Eine traurige Erkenntnis: Der Werbewert von Frauensport bleibt weiterhin deutlich hinter dem von Männersport zurück.
Drei Rennen für Top 10
Unter den Top 15 der Einzelsportler befinden sich mit den Skifahrerinnen Mikaela Shiffrin, Cornelia Hütter und Katharina Liensberger nur drei Frauen. Sie legen auf den Rängen acht, neun und 13. Die männliche Dominanz unterstreicht auch, dass sie hinter Marcel Hirscher liegen, nachdem dieser am 27. Oktober, nach 2051 Tagen, ein Comeback feierte und sich schon am 3. Dezember das Kreuzband riss. Er generierte mit 3,4 Mio. € Werbewert den fünfthöchsten Wert. Den Topwert erreichte Skistar Manuel Feller (7 Mio. €) vor Skispringer Stefan Kraft (5,8 Mio.).
Insgesamt fallen rund 84% der Bruttowerbewerte auf Männersport, das sind sogar zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Focus analysierte 1.501 Events, wobei die Top 10-Events (z.B. Alpiner Ski-Weltcup, Formel 1, Bundesliga) für 79% des Sponsorwerbewertes stehen, lediglich beim Biathlon haben Frauen einen höheren Anteil, beim Alpin-Weltcup ist dieser noch über einem Drittel, nennenswerte Werte generieren Frauen sonst nur im Nordischen Ski-Weltcup.
Diese Marken überzeugen
Die gute Nachricht zu dieser Thematik: Im Vergleich zu 2023 konnten Biathlon-, Alpiner sowie Nordischer Ski-Weltcup die stärksten Zuwächse verzeichnen. Bei den über 19.000 analysierten Marken liefern sich Audi (48 Mio. €) und Red Bull (46,3 Mio. €) quasi ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Raiffeisen liegt mit 21,5 Mio. € weit dahnter. Auf den Plätzen folgen A1, Viessmann, Admiral, die Kronen Zeitung, BWT, Generali und Longines. Die Top25-Marken sind für 17% des Sponsorwerbewertes verantwortlich. Von den Werbeflächen her überzeugen Dressen (34%), Kopf (12%) sowie Einzelsport- und Mannschaftssportgeräte (9 bzw. 6%). LED-Banden folgen mit fünf Prozent.
Viel im Inland generiert
Etwa 37% aller Sponsoraktivitäten entfallen auf inländische Events, die damit einen Werbewert von 623 Mio. € repräsentieren. Wien führt das Regionsranking an, das liegt hauptsächlich an Fußball (Nationalteam, Rapid, Austria) sowie dem Tennisturnier in der Stadthalle. An zweiter Stelle liegt Kitzbühel, gefolgt von den Landeshauptstädten Linz, Graz und Salzburg. Erst auf Platz sieben liegt mit Monaco eine Region außerhalb Österreichs.
2025 wird sich wohl einiges ändern, denn heuer fanden bzw. finden Weltmeisterschaften in den vorhin genannten Sportarten mit erhöhten Werbewerten für die Athletinnen statt. (gs)