Querschnittsmaterie
© Anzenberger-Fink
Beatrix Skias
MARKETING & MEDIA Redaktion 15.04.2022

Querschnittsmaterie

„Grünes Marketing” nur auf die kommunikative Ebene zu reduzieren, wäre viel zu kurz gegriffen, so Kommunikationsexpertin Beatrix Skias.

Gastkommentar ••• Von Beatrix Skias

WIEN. Der Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Das ambitionierte EU-Ziel einer klimaneutralen Gesellschaft bis 2050, zu dem sich Österreich bereits für 2040 bekannt hat, erfordert radikale Veränderungen seitens Industrie, Wirtschaft und Bevölkerung. Bei den heranwachsenden Generationen ist das Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise bereits stark ausgeprägt. Etliche Wirtschafts- und Industriezweige nehmen ihre Verantwortung ernst und arbeiten intensiv daran, den Konsumentinnen und Konsumenten ökologische Antworten und Produkte anbieten zu können.

Green Marketing kann dabei einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsschärfung und zur Steigerung des nachhaltigen Konsums in der Gesellschaft leisten. Die glaubhafte Vermittlung der ökologischen Vorteile von Produkten und Services sowie deren positive Auswirkungen auf den Klimawandel unterstützt die Konsumenten dabei, nachhaltige Kaufentscheidungen treffen zu können.

„Grünes Marketing” nur auf die kommunikative Ebene zu reduzieren, ist natürlich zu kurz gegriffen. Es geht vielmehr darum, ein ganzheitliches Konzept zu verfolgen und die Unternehmensstrategie sowie alle Bereiche des Marketings umweltfreundlich und nachhaltig auszurichten. Das beginnt bei der Optimierung von Prozessen, über die Produktions- und Lieferkette bis hin zu Vertrieb und Kommunikation – sämtliche Maßnahmen also, die auf eine Optimierung der Umweltbilanz eines Unternehmens abzielen.

Nachhaltig entscheiden

Neben der Energie- und Automobilbranche ist hier der Bau- und Immobiliensektor besonders gefordert. Denn energieeffiziente Gebäude sowie innovative Bau- und Wohnkonzepte sind wesentliche Faktoren zur Erreichung des Green Deals. So investiert beispielsweise die Massivbaubranche seit Jahren in Forschungsprojekte und Studien, um mit den Ergebnissen Antworten und Lösungen für dringende Fragen bieten zu können. Im Gebäudesektor sind Recycling, Upcycling und die „Stadt als Rohstofftresor” optimal zu nutzen das Gebot der Stunde. Ebenso wie sämtliche Anstrengungen, Wohnprojekte und Gewerbeimmobilien energieeffizient zu gestalten.

Glaubhaft und authentisch kann die Kommunikationsarbeit in Richtung Konsumentinnen und Konsumenten sowie Entscheidungsträger nur dann sein, wenn die Beweisführungsebene dahinter stimmig und schlüssig ist. Es werden ehrliche Konzepte, Produkte und Services überzeugen, mit denen es gelingt, wirtschaftliche Erfolge mit den ökologischen und sozialen Vorteilen zu vereinen. Und das setzt eine Kraftanstrengung und absolute Willensbekundung der gesamten Gesellschaft voraus.

Beatrix Skias ist Gründerin und Eigentümerin von Skias strategy + relations.

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