Snapchat, Facebook und Skype verlieren
© PantherMedia / Yuri Arcurs
MARKETING & MEDIA Redaktion 18.03.2022

Snapchat, Facebook und Skype verlieren

Die EU-Initiative Saferinternet.at erhebt, wo sich die Jugend im Social Web bewegt: TikTok und der Chatdienst Discord sind die Aufsteiger.

WIEN. Zum siebten Mal hat Saferinternet.at die Social Media-Favoriten von Österreichs Jugendlichen ermittelt. Der Jugend-Internet-Monitor zeigt auch in seiner diesjährigen Untersuchung ganz eindeutig: WhatsApp, YouTube und Instagram bleiben die Top-3-Netzwerke. Aber: Auf den Plätzen dahinter gibt es zum Teil deutliche Veränderungen, und so manche Dienste steigen kräftig in der Nutzung. So konnten die Video-App TikTok und Discord – ein Onlinedienst für Instant Messaging, Chat, Sprachkonferenzen und Videokonferenzen, der ursprünglich für Computerspieler geschaffen wurde, inzwischen aber auch vermehrt für andere Bereiche genutzt wird – im Vergleich zum Vorjahr stark dazugewinnen.

Die EU-Initiative Saferinternet.at beauftragte das Institut für Jugendkulturforschung mit der Erhebung des „Jugend-Internet-Monitors”. Bei einer repräsentativen Online-Umfrage wurden 400 Jugendliche in ganz Österreich im Alter von 11 bis 17 Jahren zur Nutzung von Sozialen Netzwerken befragt. Ziel war es, herauszufinden, welche der Plattformen bei jungen Menschen hierzulande am beliebtesten sind.

Social Media: Teil des Lebens

„Mir ist enorm wichtig, dass wir Social Media als das sehen, was es für junge Menschen ist: ein ganz natürlicher Teil des Lebens. Auch der ständige Wechsel der Plattformen gehört dazu. Die Aufgabe von Erwachsenen ist es, ein Sicherheitsnetz zu schaffen, und das können die Verantwortlichen nur, wenn es auch einen Überblick über die aktuell genutzten Apps und Kanäle gibt. Der Jugend-Internet-Monitor ist damit sozusagen die Landkarte dazu”, so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm. An der Spitze der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher behaupten sich auch in diesem Jahr WhatsApp (96%), YouTube (95%) und Instagram (81%). Noch weiter an Popularität zugelegt hat die Video-App TikTok, die mit einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten Snapchat einholen konnte und nun gemeinsam mit der Foto-Sharing-App den 4. Platz belegt (beide 70%). Bei der regelmäßigen Verwendung hat sie unter den Videoportalen sogar die Nase vorn: 77% der Jugendlichen, die TikTok nutzen, geben an, dies täglich zu tun – das sind mehr als beim Zweitplatzierten YouTube (64% tägliche Nutzung).

Im Gesamt-Ranking ebenfalls weiter vorrücken konnte die Chat-Plattform Discord (+13 Prozentpunkte), die es zum ersten Mal unter die Top-6-Netzwerke geschafft hat und vor allem bei den Jüngeren sehr beliebt ist. So geben 53% der 11- bis 14-Jährigen an, Discord zu nutzen. Erstmals erhoben wurde zudem die Online-Spieleplattform Roblox (21%), die zunehmend als Soziales Netzwerk genutzt wird und ebenfalls vor allem bei den 11-bis 14-Jährigen hoch im Kurs steht.

Genderspezifische Nutzung

Der Jugend-Internet-Monitor 2022 zeigt, dass es weiterhin teilweise große Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. TikTok (wird von 78% aller befragten Mädchen und 62% aller Jungs genutzt) und Pinterest (Mädchen 66%/Jungs 19%) sind aktuell bei der weiblichen Zielgruppe deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen.

Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Twitch (Mädchen 11%/Jungs 49%) und Discord (Mädchen 30%/Jungs 61%) von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Ausnahme dabei ist die ­Spieleplattform Roblox, die etwas häufiger von Mädchen genutzt wird (Mädchen 24%/Jungs 17%).
Zwar verwenden fast alle Befragten WhatsApp, es werden aber zunehmend auch andere Messengerdienste genutzt. So konnte Signal um 13 Prozentpunkte zulegen und liegt nun gleichauf mit Telegram bei 25%. Genutzt werden beide Dienste von allen Altersgruppen gleichermaßen. Als Messenger im Einsatz sind des Weiteren Snapchat (70%), Facebook-Messenger (27%), iMessage (18%), Viber (14%) und Kik Messenger (sechs Prozent). (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL