Studie: Medienförderung ist „willkürlich”
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A. Kaltenbrunner initiierte die kürzlich veröffentlichte Studie.
MARKETING & MEDIA Redaktion 09.07.2021

Studie: Medienförderung ist „willkürlich”

WIEN. Eine Analyse des Medienhauses Wien zeigt, dass die Inseraten- und Förderpolitik von Österreichs Bundesregierung im Tageszeitungsmarkt im Vorjahr „ideell und konzeptuell aus dem Ruder gelaufen” ist. Während Boulevardzeitungen profitieren, wurden Verlagshäuser, die auf Verkauf und neue Online-Bezahlmodelle setzen, benachteiligt.

Wer wie hoch von Förderungen profitierte

Die Studie stützt sich auf die von der RTR veröffentlichten Daten aus der Transparenzdatenbank sowie diverse Förderungen wie etwa die Presseförderung oder (Corona-)Sonderförderung. Mehr als die Hälfte der Inseratenausgaben entfielen auf den Boulevardsektor. Die Kronen Zeitung, Österreich/oe24.at und Heute waren die drei größten ­Profiteure der Inseratenvergabe – an als Qualitätstitel geführte Medien flossen lediglich rund elf Prozent.

Betrachtet man die Ausgaben der Ministerien für Inserate je Leser, zeigt sich, dass ein Leser einer gedruckten Zeitung der Mediengruppe Österreich der Regierung 8,22 € „wert” war, während die Qualitätszeitung Der Standard mit 2,43 € weit unten angesiedelt ist.
Andy Kaltenbrunner, der Leiter der Studie, merkte an, dass die von ihm und seinem Team geleistete Arbeit, „eigentlich die öffentliche Hand leisten müsste” und noch weit mehr passieren müsse, um Transparenz herzustellen. (APA/red)

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