WIEN. Anlässlich des MaturantInnen-Guide 2021 befragte career Institut & Verlag Jugendliche in ganz Österreich sowie deren Schüler- und Bildungsberater nach ihrer Einschätzung bezüglich Corona und Arbeitsmarkt. Im Rahmen des digitalen Zukunftsforums wurden die Ergebnisse der Erhebung sowie die Karrierechancen von Berufseinsteigern von Schülern und Experten im Dialog diskutiert.
Verlorene Generation?
„Bei uns jungen Menschen in Österreich entsteht, unter anderem auch durch die Corona-Pandemie, oft das Gefühl, dass wir die sind, die in Zukunft alles ausbaden müssen”, so der 19-jährige Marco aus Wien. Zwar könne laut der Umfrage nicht von einer verlorenen Generation die Rede sein, definitiv aber von einer verunsicherten. Mehr als ein Viertel aller Jugendlichen hätte Angst, seine Träume in Zukunft nicht erfüllen zu können. 21% machen sich Sorgen darüber, Wissenslücken aus dem Homeschooling nicht mehr schließen zu können. Auf bevorstehende Berufs- und Bildungsentscheidungen würden sich die meisten Schüler gut bis mittelmäßig vorbereitet sehen.
Die eierlegende Wollmilchsau
Zudem würden knapp 40 Prozent der Jugendlichen meinen, dass Stellenausschreibungen zu hohe Ansprüche beinhalten würden. Obwohl oft das Gefühl entstehen könnte, Personaler würden nach einer „eierlegenden Wollmilchsau” suchen, kristallisierten sich 2021 einige Eigenschaften als besonders wichtig heraus.
Mit Leistungsbereitschaft und Lösungsorientierung könne man heuer besonders bei Recruitern punkten, wie aus dem Career Monitor 2021 hervorgeht. Befragt wurden rund 4.500 österreichische Personalverantwortliche, die im Vergleich zum Vorjahr mehr Wert auf Teamfähigkeit und vernetztes Denken legen. An Bedeutung verloren hätten hingegen Entscheidungsfähigkeit und unternehmerisches Denken. Aus den Resultaten könnte demnach abgeleitet werden, dass Unternehmen anstatt nach entscheidungsfreudigen Unternehmergeistern nach leistungsbereiten Teamplayern suchen, mit denen sich die Krise gut überstehen lässt.
Kompetenzen aus der Krise
Trotz aller Hindernisse könnte man auch Positives aus der Krise mitnehmen: Anthony Grünsteidl, Bundesobmann der Schülerunion, meint, Schüler hätten vor allem Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Zeitmanagement und Selbstorganisation aufgebaut. Ähnlich sieht das auch Tatjana Baborek, Institutsleiterin Wifi Österreich. Ein hohes Maß an Bereitwilligkeit zu kontinuierlicher Weiterbildung würde auch jetzt Türen in vielen Bereichen öffnen. (red)