STUTTGART. Wenn das mal keine Ansage ist: Der Aufsichtsrat des deutschen Autokonzerns Daimler hat vor wenigen Tagen den Mercedes-Benz Business Plan für die Jahre 2022 bis 2026 verabschiedet. Dieser sieht Investitionen von mehr als 60 Mrd. € für Pkw und Vans vor, mit denen der Premiumhersteller vor allem bei elektrischen Antrieben, beim automatisierten Fahren sowie bei Fahrzeugsoftware eine globale Führungsrolle übernehmen möchte.
Hoch gesteckte Ziele
„Wir wollen die Technologieführerschaft im automobilen Luxussegment sowie bei Premium Vans”, ließ Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, keinen Zweifel an der ambitionierten Zielsetzung.
„Dabei bleiben wir unseren anspruchsvollen Margenzielen verpflichtet”, so Källenius weiter. „Mercedes-Benz hat alles, was dafür erforderlich ist: einen klaren strategischen Kurs, ein hochqualifiziertes und motiviertes Team sowie die starke Unterstützung des gesamten Aufsichtsrats. So wollen wir mit den begehrenswertesten Autos profitabel wachsen und nachhaltig Werte schaffen – für unsere Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und Partner.”
Bis 2030 will die Marke mit dem Stern ihr Angebot komplett von Autos mit Verbrennungsmotor auf reine E-Autos umstellen – „wo immer die Marktbedingungen es zulassen”.
Renditeziele bleiben bestehen
Dabei sollen auch die seit gut einem Jahr geltenden Renditeziele nicht aus den Augen verloren werden. Demnach soll in normalen Zeiten eine operative Marge in niedriger bis mittlerer einstelliger Prozenthöhe, in guten Zeiten eine zweistellige Umsatzrendite erreicht werden.
Ein wichtiger Stellhebel dafür soll die Erhöhung des Nettoumsatzes pro Fahrzeug sein. Zudem strebt der Autobauer schrittweise ein direktes Vertriebsmodell an, einschließlich Preisgestaltung. Höhere Umsätze durch digitale Dienstleistungen sollen einen weiteren positiven Beitrag leisten.
Die angekündigten Milliardeninvestitionen sollen vor allem in Forschung und Produktentwicklung fließen. Die Sachinvestitionen sollen hingegen weiter zurückgeschraubt werden – bis 2025 um mehr als 20% im Vergleich zum Jahr 2019. Der Schlüssel dazu liegt laut Källenius „in der stringenten Priorisierung der Zukunftsinvestitionen – allen voran der Fokus auf Elektromobilität”.
Variable Kosten sinken
Zudem erwartet das Unternehmen, dass standardisierte Batterieplattformen und skalierbare Fahrzeugarchitekturen – zusammen mit Fortschritten in der Batterietechnologie – zu einer Reduzierung der variablen Kosten von batterieelektrischen Autos beitragen werden. Källenius: „Der Anteil der Batteriekosten am Fahrzeug wird in dieser Dekade deutlich sinken.” (red)