Den Klimawandel managen – geht das?
© QualityAustria/Anna Rauchenberger
Axel Dick verantwortet seit 1. Jänner 2015 bei der Quality Austria die neu geschaffene Position „Business Development Umwelt und Energie”; www.quality­austria.com
PRIMENEWS 04.12.2015

Den Klimawandel managen – geht das?

Überlegungen zur Energieeffizienz anlässlich des Pariser Klimagipfels.

Gastkommentar ••• Von Axel Dick


JETZT HANDELN. 23 Jahre nach dem Nachhaltigkeitsgipfel von Rio de Janeiro wird derzeit bei den 21. Klimaschutzverhandlungen in Paris versucht, ein weltweites Commitment zur Eindämmung der globalen Temperaturerhöhung auf +2 Grad zu erreichen. Dringenden Handlungsbedarf gibt es auch hierzulande: Laut Sachstandsbericht der Öst. Akademie der Wissenschaften vom September 2014 ist in Österreich die Temperatur seit 1880 schon um 2° Celsius angestiegen – weltweit waren es ‚nur' 0,85° Celsius. Die Folgen des Klimawandels sind in der Alpenrepublik schon jetzt erheblich und wirken sich auch negativ auf witterungsabhängige Branchen wie Land-, Forstwirtschaft oder Tourismus aus.

Das Geld liegt auf der Straße

Energie- und Materialeffizienz zählten zu den vom Weltklimarat 2007 definierten acht Schlüsselstrategien. Mit dem im Jänner 2015 in Kraft getretenen Energieeffizienzgesetz (EEffG) soll auch hierzulande die Ressourceneffizienz gesteigert werden: Vom EEffG betroffene Unternehmen müssen ein Energie- bzw. Umweltmanagementsystem wie EMAS, ISO 14001, ISO 50001 einführen oder alternativ ein externes Energieaudit durchführen. Während Audits als erste Ist-Analysen dienen, gehen die Zielsetzungen der Managementsysteme (MS) weiter. Organisationen verpflichten sich damit zur Verbesserung der Energie- und Umweltleistung und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und anderer Umweltauswirkungen. Sie können somit (unabhängig von den Ergebnissen von Paris) einen wichtigen Beitrag zum ­Klimaschutz leisten.

Der Tenor aus Beratungen, Energieaudits und Studien zeigt, dass sich die Einführung eines Umwelt- oder Energie-MS für Unternehmen auch abseits eines grüneren Fußabdrucks lohnt, denn 10 bis 20% der Energiekos­ten lassen sich bei Unternehmen einsparen. Das Geld liegt sozusagen auf der Straße und muss nur aufgehoben werden. Managementsysteme sind wirkungsvolle Instrumente, um die 2020er-Ziele der EU zu erreichen. Energieeffizienz ist aber nicht nur eine Frage des Stands der Technik, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur. Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Im ‚Kleinen' (Organisation) lässt sich so der Wandel zu mehr Energieeffizienz managen und trägt zum ‚großen Ganzen' (Weltklima) entsprechend bei.

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