WIEN. Um Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen, sind energieeffiziente Gebäude ein gewichtiger Faktor. Laut Klimaschutzbericht des Umweltbundesamts betrug der Anteil des Gebäudesektors an den Treibhausgas-Emissionen in Österreich 2019 rund 16% – ex aequo mit der Landwirtschaft und an zweiter Stelle nach dem Verkehr, der nahezu die Hälfte des CO2 Ausstoßes ausmachte.
Nachhaltigkeit im Fokus
Vor diesem Hintergrund untersuchen Massivbaubranche und Forschung seit 2014 in enger Zusammenarbeit die Anforderungen an zukunftssicheres Bauen. Es geht um nachhaltige Bauprodukte und Bauweisen, die sicherstellen, dass neue Gebäude nicht Hypothek, sondern Asset für die nächsten Jahrzehnte sind.
„Nachhaltigkeit ist im Herzen der Massivbauindustrie angekommen und wird von ihr mit vorangetrieben”, erklärt Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie. Um Energiesparpotenziale für die Gebäudenutzung schon bei der Planung zu berücksichtigen, hätten sich Tools zur Simulation des thermischen Raumverhaltens bewährt.
Praktisch erforscht wird ressourcenschonendes Heizen und Kühlen im Wohnpark Wolfsbrunn im niederösterreichischen Sommerein. Ziegelwände sind hier mit Betondecken kombiniert, die über thermische Bauteilaktivierung die Wohnungen temperieren. Zum Beheizen wird dabei Strom aus Windkraft und Photovoltaik verwendet. Diese „unregelmäßige” Energie wird durch die Speichermasse massiver Baustoffe optimal genutzt, was zudem laufend weiter dokumentiert und untersucht wird. Apropos Baustoffe: Heimische sollten laut Pfeiler durch eine Herkunftskennzeichnung aufgewertet werden. (hk)