Seniorenwohnen
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FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 04.03.2022

Seniorenwohnen

Die Wohnbedürfnisse der Generation „Silver Ager” können Investoren Ertragschancen und stabile Renditen bringen.

WIEN. Das Marktforschungsunternehmen RegioData Research hat das Angebot an Wohnraum genauer unter die Lupe genommen. Während im klassischen Wohnbau regional bereits deutliche Überkapazitäten bestünden, gäbe es im Segment „Seniorenwohnen” noch massiven Aufholbedarf – vor allem, wenn man die demografische Entwicklung berücksichtige, so die Analyse.

Denn die Zeiten, in denen man Senioren in ein Pflegeheim „abgeschoben” hat bzw. in denen sich Senioren in ein solches abschieben ließen, sind längst vorbei. Die „Silver Ager” der derzeitigen Generation sind zum Großteil mobil, lebenslustig, wollen selbstbestimmt leben und haben immer mehr auch einen zumindest bescheidenen Wohlstand erreicht.
„Die Mehrheit der Bevölkerung im Alter von 70+ möchte in den eigenen vier Wänden bleiben bzw. betreut werden. Jedoch ergibt sich aufgrund der im Alter steigenden Pflegebedürftigkeit oft die Notwendigkeit für einen Umzug in eine barrierefreie, seniorengerechte Wohneinheit mit Betreuung”, sagt Samantha Riepl, Geschäftsführerin von SR Immobilien GmbH, die sich auf die ganzheitliche Beratung und Konzeption von Bauprojekten im Senioren- und Generationenwohnen spezialisiert hat.

Blick auf die Demografie

Der Anteil der Senioren an der Wohnbevölkerung steigt zudem ständig – während in Österreich derzeit etwa 844.000 Einwohner über 75 Jahre seien, würden es in zehn Jahren bereits 1,077 Mio. Menschen sein, rechnet RegioData Research vor.

Alleine durch diese demografische Veränderung würden für die Senioren in Österreich deutlich mehr Wohneinheiten benötigt und davon errechnet ca. 3.100 Wohneinheiten pro Jahr im Bereich „Betreutes Wohnen” nachgefragt werden.
Die derzeitigen Projekte bringen allerdings nur knapp 700 jährlich auf den Markt, was einen kalkulatorischen Fehlbestand von 24.000 Wohneinheiten für „Betreutes Wohnen” für die nächsten zehn Jahre ergibt. Trotz der durchaus dynamischen Bautätigkeit in diesem Marktsegment bestehe Nachholbedarf. Den Fehlbestand für die nächsten zehn Jahre gibt RegioData Research aktuell mit insgesamt etwa 30.000 Wohneinheiten an.

Interessante Ertragschance

Riepl sieht eine hohe Dynamik in diesem Markt: „Während die Renditen bei Standardwohnungen und Büros stetig fallen, können gut geplante und durchdachte frei finanzierte Seniorenimmobilien durchaus deutlich höhere Erträge für die Investoren bringen. Die stabilen Mieterträge und die geringe Fluktuation versprechen stabile Renditen. Deswegen wird dieses Immobiliensegment auch für Investoren immer interessanter.”

Soziale Verantwortung

Ein Trend, den Immo Solutions schon länger erkannt und in einen Fonds gegossen hat: „Als Lösung für demografische und gesellschaftspolitische Herausforderungen haben wir bereits Anfang 2020 unseren ‚Sozialimmobilien Fonds Österreich' aufgelegt, mit dem wir komplementär zu den bestehenden Pflegeinrichtungen sowohl für die Betroffenen als auch für die institutionellen Kunden langfristige Möglichkeiten bieten”, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter der Immo Solutions, Christian Schön.

Auch einem weiteren Trend, der Nachhaltigkeit, wird Rechnung getragen: „Der ‚Sozialimmobilien Fonds Österreich' wurde als erster Spezialfonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte zertifiziert. Investitionen in Pflegeheime und Betreuungseinrichtungen sind nicht nur aus demografischer Sicht erfolgsversprechend; auch für die institutionellen Investoren handelt es sich hierbei um eine sichere Kapitalanlage und stabile Erträge mit sozialer Verantwortung”, betont Schön. (hk)

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