Wien. Bereits heute zählt das Viertel Zwei zum Vorzeigeprojekt in Sachen Stadtviertelentwicklung. Zwischen Messegelände und Stadion im zweiten Wiener Gemeindebezirk arbeiten derzeit 4.000 Menschen in 26 Unternehmen auf einer Bürofläche von 80.000 m2. 78 Wohnungen und 250 Hotelzimmer sowie über 13.000 m2 Grünfläche stehen den urban orientierten Bewohnern des Quartiers zur Verfügung. Und das soll jetzt noch mehr werden.
Dieser Tage haben die Bauarbeiten des Viertel Zwei Plus begonnen: Zwischen WU-Campus und Grünem Prater am Rande der ehemaligen Trabrennbahn Krieau entstehen bis 2017 auf 37.000 m2 Grundstücksfläche im Planungsgebiet 1 (Trabrennstraße) neue Wohn- und Geschäftsflächen, erzählt IC Projektentwicklungs-Geschäftsführer Walter Hammertinger: „Das innovative Konzept von Viertel Zwei – nämlich kurze Wege, autofrei, viel Grünraum – soll auch bei den neuen Projekten umgesetzt werden.”
Denkmalamt eingebunden
Dazu zählen auch laufende Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt, das vor allem beim Umbau der Tribünen als denkmalgeschützte Objekte miteinbezogen wird; Hammertinger will aber keine Details verraten, wie diese Bauteile ins Baukonzept eingefügt werden.Bislang war ja das Viertel Zwei eher durch eine gewisse „Office-Lastigkeit” aufgefallen; das soll sich jetzt ändern, so Hammertinger weiter: Die Teilprojekte „Rondo” (Eigentumswohnungen von 50 bis 150 m2), „Studio Zwei” (Mikroapartments mit ca. 30 m2) sowie „Milestone” (studentisches Wohnen für 350 Studierende) decken die Wohnbedürfnisse der künftigen Bewohner ab. Mit dem Office-Projekt „Denk Drei” sollen bis 2017 schließlich 21.000 m2 Büroflächen und 2.000 m2 Handelsflächen sowie mietbare, auf einer Ebene befindliche Flächen von 500 bis 2.300 m2 entstehen. Auch dieses neue Wohngebiet soll autofrei gestaltet werden – Stellplätze soll es in den angrenzenden Tiefgaragen geben. „An der Oberfläche werden Bäume, Sitzplätze sowie Fuß- und Radwege dominieren”, erklärt Hammertinger, der nicht nur auf den angrenzenden Prater als ausreichend Grünfläche setzen will. Und hohe Lebensqualität will der IC-Chef nicht nur für künftige Bewohner erreichen, sondern auch für die schon bestehenden Anrainer: „Die Bewohner in den angrenzenden Gemeindebauten sind ja in den letzten Jahren wirklich baustellenerprobt geworden.” Um diese nicht noch mehr zu strapazieren, will man nicht nur die Bauzeit mit bis zu 700 Bauarbeitern täglich so kurz wie möglich halten, sondern auch den Lkw-Verkehr durch die Nutzung der Südportalstraße als Baustellenzufahrt reduzieren. Dass man sich die Anrainer gewogen hält, ist auch nötig. Denn mit der Fertigstellung von Planungsgebiet 1 folgt der Startschuss zum Projekt „Meiereistraße”, das hauptsächlich Wohnzwecken gewidmet sein wird. 2016 soll dazu der Architekturwettbewerb beginnen; geplante Fertigstellung: 2021.