AK-Preisvergleich im Online-Geschäft
© Lisi Specht
Tobias Schweitzer von der AK: Österreich-Aufschlag bei Markenprodukten.
RETAIL Redaktion 07.06.2024

AK-Preisvergleich im Online-Geschäft

Die Austro-Lebensmittelpreise liegen auch online sehr deutlich über den deutschen, stellt die AK fest.

WIEN. Die Arbeiterkammer (AK) hat einmal mehr Lebensmittel-Preisvergleiche angestellt und diesmal die Online-Perspektive für Markenprodukte gewählt. Dabei wurde im Vergleich zu Deutschland flugs ein „Preisschock im Supermarkt” verortet. Denn durchschnittlich seien die Markenlebensmittel hierzulande um knapp ein Viertel (24%) teurer als im nordwestlichen Nachbarland.

70 Markenartikel verglichen

Die Unterschiede fand die AK in ihrem Preismonitor bei einem Einkaufskorb mit 70 verglichenen identen Markenlebensmitteln bei vier Online-Supermärkten in Österreich und Deutschland, konkret Billa und Interspar, sowie bei den deutschen Online-Shops Rewe und Globus. „Der Österreich-Aufschlag muss weg”, fordert die AK einmal mehr. Fast immer gebe es beim gleichen Produkt vom selben Hersteller enorme Preisunterschiede. Beim Vergleich der Bruttopreise waren 61 (rd. 87%) von 70 verglichenen Lebensmitteln in Österreich teurer als in Deutschland, fünf (rd. 7%) waren im Schnitt in Österreich billiger, vier (6%) kosteten in beiden Ländern gleich viel.

Der AK-Preismonitor zeigt in Österreich auch netto höhere Preise als in Deutschland – um die unterschiedliche Umsatzsteuer bereinigt, sind die Preise für den Einkaufskorb in Österreich netto nach wie vor um ca. ein Fünftel (21%) höher.
„Der AK Preismonitor zeigt regelmäßig einen ‚Österreich-Aufschlag' bei Markenprodukten – den hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde bestätigt”, berichtet Tobias Schweitzer von der AK. „Dieser Aufschlag muss weg. Es kann nicht sein, dass multinationale Konzerne von Einzel- und Großhändlern, je nach Mitgliedsstaat, unterschiedliche Preise für gleiche Produkte verlangen.”

Bei EU-Kommission beschwert

Die AK hat mittlerweile auch die EU-Kommission auf die unveränderte Schieflage aufmerksam gemacht. „Wir erwarten aber auch von den zuständigen Ministern, auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass die Österreicher beim täglichen Einkauf nicht mehr benachteiligt werden”, fordert Schweitzer. (APA/red)

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