WIEN. Ende November 2020 wurde das „Kaufhaus Österreich” vorgestellt und sorgte sogleich für ein großes Medienecho – in Form eines tagelangen Shitstorms: Als „völlig neue E-Commerce-Plattform” angekündigt, entpuppte sich das Vorzeigeprojekt von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck mangels praktischem Nutzen und aufgrund seiner dysfunktionalen Suchfunktion als Rohrkrepierer.
Nun zog die Wirtschaftskammer die Reißleine – und sich als Co-Inhaber der Internetpräsenz zurück. Fortan wird die Seite von der staatlichen Förderstelle Austria Wirtschaftsservice (aws) betrieben. Diese wurde auch mit einer Adaptierung beauftragt: Ministerin Schramböck kündigte an, dass die Seite zu einer Plattform für Unternehmer umgestaltet werde; die vielgescholtene Suchfunktion ist hiermit passé.
Digitale Einstiegshilfe
Nicht Konsumenten, sondern Firmen, die ihre Onlinepräsenz ausbauen wollen, sollen sich künftig auf kaufhaus-oesterreich.at orientieren: „Primäre Intention des ‚Kaufhaus Österreich' war und ist es dabei, österreichische Unternehmen und vor allem die vielen KMU bei ihren E-Commerce-Aktivitäten bzw. beim Einstieg in E-Commerce zu unterstützen”, erklärt Schramböck.
Erstmals hat das Wirtschaftsministerium nun auch die Kosten für das „Kaufhaus Österreich” genau aufgedröselt – in Summe kostete das Projekt über 1 Mio. €. Bis zum Launch seien Technikkosten im Umfang von über 603.000 € angefallen. Der Rest entfällt u.a. auf Aktivitäten wie eine KMU-Umfrage, Webinare und Videoclips sowie Technik- und Wartungskosten. (red)