WIEN. „Die Zahlen belegen, dass sich die Konjunktur im Handel nicht erholt”, verkündete WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik Anfang der Woche unter Verweis auf aktuelle Daten des Wiener Economica Instituts für Wirtschaftsforschung. Der österreichische Einzelhandel legte demnach im 1. Quartal nominell um 6,7% im Umsatz zu, was unter Berücksichtigung der Preiserhöhungen einem realen Minus von 2,9% entspricht.
„Dazu kommt, dass die Preisentwicklung im Einzelhandel mit 9,6 Prozent unter der allgemeinen Inflationsrate liegt, die im 1. Quartal 10,4 Prozent betrug. Der heimische Handel ist also nicht für die hohe Inflationsrate verantwortlich”, hält Trefelik fest.
Sattes Minus für Möbelhandel
Die negative Entwicklung gegenüber dem Vorjahreszeitraum bleibt kaum einer Branche erspart: Mit Ausnahme der modischen Branchen und des Spielwarenhandels weisen sämtliche Bereiche des Handels ein reales Umsatzminus (Absatzvolumen) aus. Das stärkste Minus verzeichnet der Möbelhandel (–18%), gefolgt vom Elektrohandel (–9,6%), dem Bau- und Heimwerkerbedarf (9,4%), den Drogerien (–8%), dem Schmuckhandel (–7,9%) und dem Onlinehandel (–7,4%).
Ruf nach „EKZ 2”
Trotz hoher nomineller Umsatzsteigerungen von 11,5% erzielte auch der Lebensmittelhandel unterm Strich kein Wachstum, sondern büßte ein reales Minus von 1,1% ein. Trefelik fordert entsprechend, „mit dem völlig unangebrachten Bashing des Handels, insbesondere des Lebensmittelhandels, Schluss zu machen und wieder zu einer sachbasierten Diskussion zurückzukehren”.
Ein Dorn im Auge sind dem Handelssprecher die „nach wie vor zu hohen Energiekosten” – eine rasche Umsetzung des im Dezember angekündigten „Energiekostenzuschuss 2” sei für viele Händler essenziell. (APA/red)