Der Stationärkauf hat wieder Vorrang
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RETAIL Redaktion 25.08.2023

Der Stationärkauf hat wieder Vorrang

Corona-Effekt verpufft: Im europäischen Schnitt bevorzugen 60 Prozent der Konsumenten stationäre Geschäfte.

WIEN. Nach der Coronapandemie kauft ein Großteil der Verbraucher wieder lieber in Geschäften statt im Onlinehandel ein, zeigt eine Erhebung des Immobiliendienstleisters CBRE. In Österreich habe sich der Umsatz im Onlinehandel „schon 2022 deutlich eingebremst – ein Trend, der sich 2023 fortzusetzen scheint”, wie Walter Wölfler, Head of Retail CBRE Austria, berichtet. Der stationäre Handel gewinne „wieder an Bedeutung für die Gewinnung und Sicherung von Kunden”. Auch in anderen europäischen Ländern werde wieder vermehrt in Geschäften geshoppt.

Die „Big Six”

Das Vereinigte Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande vereinen zusammen 72% der gesamten europäischen E-Commerce-Ausgaben auf sich. ­Obwohl die Bürger dieser Länder onlineaffin sind, bevorzugen sie laut CBRE stationäre Geschäfte.

Konkret kaufen fast zwei Drittel (65%) der Verbraucher in Italien und Spanien bevorzugt im stationären Einzelhandel ein, das liege über dem europäischen Durchschnitt (60%), wie eine Befragung unter rund 7.000 Personen ergab. In den Niederlanden und in Frankreich shoppen über 60% lieber in Geschäften als im Onlinehandel, etwas weniger sind es im Vereinigten Königreich (52%) und in Deutschland (55%). Österreich wurde in dieser Befragung nicht erhoben.
Dass sich der coronabedingte Online-Boom wieder einbremst, zeigt sich auch an der Logistiknachfrage. 2019 lag der Anteil von Online-Händlern am Flächenumsatz des europäischen Logistikmarkts bei elf Prozent. 2020 stieg dieser Anteil auf ein Rekordniveau von 33%, um bis 2022 wieder auf 15% zurückzugehen.

Königsweg Omnichannel

„Der physische Einzelhandel hat eine enorme Bedeutung, die weit darüber hinausgeht, einfach nur ein Ort zum Einkaufen zu sein”, folgert Wölfler. Vielmehr wirke „die Sichtbarkeit und die Möglichkeit des Erlebens und Ausprobierens der Produkte als Katalysator für das Wachstum des E-Commerce”. Für Einzelhändler werde langfristig ein starkes Omnichannel-Angebot entscheidend sein. (red)

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