Fahren auf Sicht, aber mit Courage
© APA/AFP/Michael Mathes
Raus aus der KomfortzoneSechs von zehn Befragten halten es für notwendig, die Komfortzone mit Bedacht zu verlassen – sozusagen den Sprung zu wagen, aber mit Fallschirm.
RETAIL Redaktion 25.08.2023

Fahren auf Sicht, aber mit Courage

Österreicher in Kommunikations- und Marketingjobs wünschen sich mehr Mut bei Business-Entscheidungen.

WIEN. Eine aktuelle Marketagent-Studie in Kooperation mit Leitbetriebe Österreich, Österreichischer Marketinggesellschaft und medianet hat 500 heimische Berufstätige aus den Bereichen Marketing und Kommunikation auf den Zahn gefühlt – und sie zu ihren Ansichten hinsichtlich Business-Entscheidungen befragt. Dabei hat sich ein gleiches Bild offenbart: Eine beträchtliche Mehrheit von 93% wünscht sich mehr Mut bei wirtschaftlichen Entscheidungen, gleichzeitig ist für 70% „Fahren auf Sicht” angesichts der aktuellen Wirtschaftslage dennoch die beste Entscheidungsstrategie.

Außerdem differenzieren die Einschätzungen zur Fehlerkultur, die „in Österreich ganz allgemein” wesentlich schlechter bewertet wird als im eigenen Unternehmen.

Wunsch und Wirklichkeit

„Wie so oft in der heutigen Zeit identifizieren die Befragten ein ambivalentes Bild, das einerseits den Wunsch nach mehr Mut zum Ausdruck bringt, der aber gleichzeitig durch ein Bedürfnis nach Fahren auf Sicht gebremst wird. Wunsch und Wirklichkeit driften hier einmal mehr deutlich auseinander” analysiert Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl.

So wird die Bedeutung von mutigen Schritten zwar hervorgehoben, 61% der Befragten betonen jedoch, dass es ratsam wäre, die Komfortzone nur mit Bedacht zu verlassen, um Risiken zu minimieren. Ein gutes Viertel zeigt sich gar davon überzeugt, dass dieser Schritt dringender denn je zuvor notwendig sei. Für „gar nicht notwendig” votierte mit 0,8% nur eine Handvoll der Befragten.

Mut und Fehlerkultur

Wenn es um das eigene Unternehmen geht, sind sechs von zehn der Meinung, dass dieses bereits mutig genug agiert, „deutlich mehr Mut” fordert nur jeder Zwanzigste ein. Doch Entscheidungen können auch schiefgehen, was schließlich die Frage nach dem richtigen Umgang mit Fehlern aufwirft. Auch hier spiegeln die Umfrageergebnisse ein wenig überraschendes Bild wider: Während drei Viertel der Befragten der Meinung sind, dass die Fehlerkultur in Österreich generell nicht gut ausgeprägt ist, betrachten 65% ihre eigenen Unternehmen als positiven Ausnahmefall. (red)

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