Fehlende Idylle
© Global 2000/Dominik Linhard
Seit 2012 hat das Bauernsterben in Österreich Fahrt aufgenommen – mit durchschnittlich sieben Betrieben weniger pro Tag.
RETAIL Redaktion 01.03.2019

Fehlende Idylle

Der Agrar-Atlas zeigt: In der Agrarpolitik gibt es einiges zu tun – von schönen Zahlen kann nicht die Rede sein.

WIEN/BERLIN. Der Agrar-Atlas, der vor Kurzem von der Heinrich-Böll-Stiftung und Global 2000 veröffentlich wurde, zeigt, dass es in der Agrarpolitik einiges zu tun gibt. 2019 muss das Budget für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) für die sieben Jahre der nächsten Budgetperiode 2021 bis 2027 fertigverhandelt werden. Der derzeitige Vorschlag zeigt: Es gibt noch viel zu tun, wenn die Landwirtschaft in der EU, aber auch in Österreich, den drängendsten Herausforderungen wie der globalen Klimakrise gewachsen sein soll. Der Agrar-Atlas liefert zu dieser Diskussion Hintergründe, Fakten und eine gesamteuropäische Perspektive. Der Atlas wartet mit einigen erschreckenden Zahlen auf – so in etwa, dass in den vergangenen sieben Jahren 19.000 Landwirte in Österreich ihren Betrieb aufgaben. Das sind sieben pro Tag. Zwar habe sich das Hofsterben in Österreich verlangsamt, dennoch bleibt die Einkommenssituation der bestehenden Betriebe durchwachsen.

Wachsen und Weichen?

Der Atlas zeigt zudem, dass sich die Betriebsgröße in Österreich in den letzten Jahren verdoppelt hat – das Motto „Wachsen statt Weichen” dürfte aber, blickt man auf die bereits genannten Zahlen, nicht immer Früchte zu tragen. So scheint „Wachsen und Weichen” inklusive Schuldenberg eher zu passen. Künftige politische Entwicklungen wie der anstehende Brexit dürfte den Fördertopf für Europas Bauern schmälern, schrieb zuletzt Der Standard. Derzeit würden knapp 60 Mrd. € beziehungsweise 38% des EU-Budgets in die Landwirtschaft einfließen. In Zukunft soll der Anteil reduziert werden. (gs)

Hier gibt es den Agrar-Atlas zum Download:

https://www.global2000.at/publikationen/agrar-atlas

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