••• Von Georg Sander
Gemüse ist bekanntlich sehr gesund, inzwischen aber auch teuer. Auch Hersteller wie iglo sind von den Preissteigerungen betroffen: „Wir sind jedoch bestrebt, die Preisgestaltung unserer Produkte möglichst attraktiv zu halten und geben daher die Kostensteigerungen nicht in vollem Ausmaß weiter”, erklärt dazu Markus Fahrnberger-Schweizer, Geschäftsführer iglo Österreich, gegenüber medianet. Er stellt auch klar: „Die Gestaltung der Endverbraucherpreise obliegt ausschließlich dem Handel.”
Doch die Kosten sind für Lebensmittelproduzenten nicht die einzige Herausforderung. Immerhin ist die Ernte sicher: „Hier kommt dem Marchfeld als regionales Herkunftsgebiet eine sehr große Bedeutung zu. Für heuer gibt es derzeit keine Beeinträchtigungen bei der Ernte. Die Prognosen sehen lokal gut aus.”
Stichwort Regionalität
Das Unternehmen arbeitet seit mehr als 50 Jahren mit den Bauern zusammen; man sei bestrebt, Zutaten dort zu beziehen bzw. Produkte dort herzustellen, wo es die besten regionalen Bedingungen gibt: „Unsere Zusammenarbeit ist sehr eng, auch was die Entwicklung von Standards beim Anbau, die Qualität oder auch den Anbau neuer Sorten angeht.” Damit meint er etwa die Sojabohne, die gemeinsam mit den Bauern ins Marchfeld geholt wurde. Insbesondere in herausfordernden Zeiten zeige sich, wie wichtig diese langjährige Zusammenarbeit sei – so können Mengen und Qualität sichergestellt werden.
Papier statt Plastik
Um den globalen Schaden am Klima in Grenzen zu halten, sind nachhaltige Maßnahmen aber unumgänglich. Bei Tiefkühlprodukten von iglo spielt Nachhaltigkeit bei der Verpackung schon seit vielen Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Der größte Teil der iglo-Produkte ist bereits in einfach recycelbaren Papierfaltschachteln verpackt; nun werden auch die Vorteilspackungen des iglo-Naturgemüsesortiments auf Papierbeutel umgestellt.
Kommuniziert wurde vergangenes Jahr zudem hinsichtlich Vorteilspackungen, dass man durch eine Umstellung von lebensmittelechter Kunststofffolie auf Papierverpackungen viele Tonnen Plastik einsparen könne. Papier mit der Recyclingquote von 77,6% schafft Abhilfe, so Fahrnberger-Schweizer: „Nach vielen Tests ist es nun in Zusammenarbeit mit den Lieferanten gelungen, eine nachhaltigere, papierbasierte Lösung zu finden. Die dünne Papierfolie erfüllt alle lebensmittelrechtlichen Anforderungen für den direkten Produktkontakt und ist gleichzeitig stabil und reißfest. Zudem sind die Beutel im Papiersammelsystem verwertbar.” Durch den Umstieg auf die recyclingfähigen Papierbeutel können pro Jahr rund 59,5 t Plastik eingespart werden.
Weitere Maßnahmen
Dabei bleibt es aber nicht bei dem seit 1966 in Österreich tätigen Unternehmen. „Nachhaltigkeit ist bei iglo immer schon ein Kernthema. Unsere Anforderungen sind deutlich strenger, als vom Gesetzgeber gefordert, und werden kontinuierlich verbessert. Zudem ermöglicht der Anbau des iglo-Gemüses im March-feld durch die Nähe vom Feld zur Produktion kurze Transportwege”, so der Geschäftsführer. Weitere aktuelle Maßnahmen im Bereich Verpackung betreffen etwa die Packungen der iglo Genießer-Pfannen; hier ist es gelungen, durch kürzere Abschnitte ca. 1 t Verpackungsmaterial pro Jahr einzusparen.
Zudem lege man auf Messbarkeit Wert – etwa mit der Einführung des internationalen Bewertungsstandards „Farm Sustainability Assessment (FSA)”. Dieser, weiß Fahrnberger-Schweizer, „bewertet ökonomische, ökologische und soziale Aspekte der guten Gemüseanbau-Praxis im Marchfeld. Seit letztem Jahr sind wir FSA Gold-zertifiziert. Neben dem AMA-Gütesiegel ist der FSA-Standard damit ein weiterer Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie von iglo Österreich.”
Wie blickt er nun auf das zweite Halbjahr 2023? Derzeit gebe es neben Preissteigerung und Verfügbarkeit von Rohwaren schon auch eine sich verlangsamende Inflation, die aber noch immer zu Kostensteigerungen führe. Dennoch blicke man positiv in die Zukunft, so Fahrnberger-Schweizer, „da die Kategorie TK Antworten auf viele Fragen liefert; die Produkte sind lange haltbar, gut portionierbar und helfen bei Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.”