BERLIN. Die Coronakrise hat die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher in Deutschland verändert. Die Menschen pilgern seltener in die Supermärkte, dafür fallen die Einkäufe größer aus. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor; 20.000 Haushalte wurden befragt.
Das neue Einkaufsverhalten habe mit der Corona-Pandemie begonnen, es sei aber auch in den Monaten danach, – in der „neuen Normalität” – beibehalten worden, betont Nielsen-Handelsexperte Alexander Proske. Gerade Familien mit jungen Kindern seien oft dazu übergegangen, am Wochenende ihren Bedarf möglichst auf einmal einzukaufen.
Von den veränderten Einkaufsgewohnheiten profitieren Nielsen zufolge vor allem kleine Verbrauchermärkte und Supermarktketten wie Edeka oder die Billa-Mutter Rewe. „Sie bieten eine große Auswahl an Produkten und sind leicht zu erreichen”, so Proske. Erreichbarkeit und große Auswahl seien demnach „neue Schlüsselkriterien” in Sachen Konsumentenpräferenz. Indes hätten die Diskonter nicht vom Trend zu Großeinkäufen profitieren können. Daran dürfte sich auch nichts ändern: „Alles deutet darauf hin, dass auch in der zweiten Corona-Welle der Trend zu Großeinkäufen anhalten wird”, so Proske.
„Spontan” ist vorbei
Shopping-Trips werden Nielsen zufolge nun mehr geplant. Spontane Einkäufe seien seltener geworden – auch, weil viele im Homeoffice arbeiten und nicht mehr auf dem Heimweg einen kurzen Einkaufsstopp einlegen. Wichtig sei für viele Konsumenten jetzt, keine Zeit zu verschwenden, keine Schlangen an den Kassen zu haben und die kompletten Einkäufe auf einen Rutsch zu erledigen.
Eher zu den Verlierern gehören in der Coronakrise Drogeriemärkte. Das Interesse an Produkten zur Körper- und Schönheitspflege hat nachgelassen. (red)