Micro-Hubs: Highspeed auf der letzten Meile
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Für Lebensmittel, via Fahrradbote ausgeliefert, sind Micro-Hubs besonders gut geeignet. 62% der vom EHI Befragten meinen, dass das Zukunft hat.
RETAIL Redaktion 01.04.2022

Micro-Hubs: Highspeed auf der letzten Meile

Der Lebensmittel-Onlinehandel wird sich laut EHI stark beschleunigen. Mit Micro-Hubs werden Bestellungen in einer Stunde abgewickelt.

KÖLN / WIEN. Es gibt einen neuen Trend: Quick Commerce. Damit ist die Auslieferung von Online-Bestellungen innerhalb einer Stunde gemeint. Laut einer Umfrage des deutschen Einzelhandelsinstituts EHI wird diese Option immer häufiger angeboten. Retailer setzen dabei auf Micro-Hubs als Schnittstelle zur letzten Meile.

Zwischenlager Mico-Hub

Micro-Hubs sind mobile oder stationäre Sammelpunkte für Pakete in Innenstadtlagen oder Wohngebieten. Dort werden die Produkte zwischengelagert und auf emissionsarme Fahrzeuge umgeladen. Für fast zwei Drittel der Händler ist das Konzept besonders für Lebensmittel geeignet – so lautet jedenfalls das Ergebnis der von Interroll beauftragten EHI-Erhebung „Quick Commerce: Micro-Hubs als Game Changer bei der letzten Meile?”

Micro-Hubs können das große Sendungsaufkommen beim Online-Handel bündeln, sodass Transportkosten eingespart und Verkehrswege weniger frequentiert werden. Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI: „Micro-Hubs dienen vorrangig als Umschlaglager für Lebensmittel und Convenience-Produkte. Künftig könnten sie eine Schlüsselrolle in neuen Mobilitäts- und Logistik-Konzepten spielen.”
62% der Händler meinen, dass Lebensmittel für den Quick Commerce prädestiniert sind. Auch Gastronomieangebote (55%) sowie Healthcare- und Wellness (52%) sind geeignet. Im Hinblick auf die Entwicklung von Quick Commerce prognostizieren 34%, dass sich das Konzept in Sortimentsbereichen wie Frischeprodukten zum Lieferstandard entwickeln wird.
58% glauben an eine zukünftige Erwartungshaltung der Kundschaft in Bezug auf sehr schnelle Lieferungen; 96% der Händler nehmen an, dass Quick Commerce auf dicht besiedelte Metropolregionen beschränkt bleibt. 52% der Händler haben Quick-Commerce-Konzepte bislang nicht vorgesehen, 17%befinden sich zurzeit in einer Testphase, 14% sind in der Planung. Als wichtigste Herausforderungen des Quick Commerce definieren die Händler die kundennahe Warenverfügbarkeit (93%), die Wirtschaftlichkeit der Kundenbelieferungen (79%) und die Verfügbarkeit des Auslieferungspersonals (45%).

Automatisierung gefragt

Im Hinblick auf die Frage der Automatisierung von Micro-Hubs herrscht Optimismus – solange der Warendurchsatz stimmt; für 73% sind automatische Micro-Hubs sinnvoll, wenn ein bestimmter Warendurchsatz erreicht wird. Zehn Prozent halten Micro-Hubs für zu klein für die Automatisierung. (red)

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