••• Von Georg Sohler
Für die Präsentation der neuen Linie „Apfelsüße” hat sich Staud’s Wien einiges einfallen lassen, um aufzufallen: im Studio Comploj gab es eine Etikettenlesung samt Apfelbissperformance von Robert Reinagl und einer avantgardistischen Glas-Installation von Glaskünstler Robert Comploj. Die Besonderheit der neuen Produktlinie ist, dass man statt auf Rübenzucker auf die Alternative Apfelsüße setzt und damit die Fruchtaufstriche Marille, Erdbeere, Brombeere, Himbeere, Hagebutte, Heidelbeere, Orange und Weichsel neu gestalten möchte. Im Interview mit medianet legt Geschäftsführer Stefan Schauer dar, wie das Traditionsunternehmen auf die Idee kam, statt der Rübe den Apfel zu nehmen.
Auf Herkunft geachtet
„Generell sind wir darauf bedacht, alle unsere Produkte mit Rohware österreichischer oder europäischer Herkunft zu erzeugen”, sagt der Geschäftsführer. Als zeitgemäße Alternative zum Rübenzucker biete sich dabei hierzulande eben der Apfel an: „Dieser bringt wiederum neue Geschmacksnuancen mit sich. So hebt sich unsere neue Marmeladenlinie nicht nur durch das außergewöhnliche Etikettendesign, sondern auch durch den zarten Eigengeschmack des Apfels von anderen, am Markt erhältlichen Produkten ab.” Genau genommen wird mit Apfelfruchtsüße und -saftkonzentrat gesüßt. Die Listungen wirken übrigens überraschend.
Zum Start im April war die neue Linie bei Interspar, Maximarkt, Meinl am Graben und ausgewählten Billa Plus- und Spar Gourmet-Märkten zu kaufen: „Das sind starke Partner, mit denen wir zum Produktlaunch auch gezielt Verkostungen umsetzen.”
Muss das sein?
Die neue Linie soll also aus vielerlei Gründen auffallen, eben auch durch Exklusivität. Meinl am Graben bildet als langjähriger Partner neben dem Staud’s-Pavillon am Brunnenmarkt das „vielfältige Sortiment in bester Citylage ab.” Es stellt sich die Frage, warum man diesen Aufwand betreibt und warum soll jemand zur Apfelsüße greifen?
Schließlich gibt es im Haus selbst und im Lebensmitteleinzelhandel generell sehr viele verschiedene Marmeladeprodukte. Darüber hinaus: Selbst machen ist auch in. Das weiß auch der Staud’s-Geschäftsführer.
Schließlich setzt das Unternehmen konsequent auf die Qualität der Produkte: „Dass selbst Freunde des Einkochens oftmals zu unseren Gläsern greifen, ist ein schönes Kompliment. Beides hat seine Berechtigung”, so Schauer mit einem Augenzwinkern – wiewohl es keine Marktforschung darüber gibt, wie viele Menschen, die einkochen, zu Staud’s greifen. Wovon er aber überzeugt ist: „Die Fruchtaufstriche bringen durch die fein säuerliche Komponente des Apfels nochmals neue Geschmacksnuancen mit sich.”
Auffallen, weil man will
Den eigenen, hohen Anspruch untermauern aus seiner Sicht Design und Online-Auftritt: „Das Design entspricht diesem Anspruch, es ist anders, es fällt auf – und ist doch reduziert auf das Wesentliche. Es inszeniert die spezielle Art der Süßung. Avantgardistisch eben.” Die kurzen Gedichte auf den Etiketten können mittels QR-Code sowie auf der Website stauds.com/apfelsuesse angehört werden – eingesprochen von Burgschauspieler Robert Reinagl. Ab der Osterwoche gibt es zudem im Pavillon am Brunnenmarkt Complojs Glaskunst zu betrachten.
Insgesamt zeigt sich Stefan Schauer gespannt, wie all dies auf- und auch wahrgenommen wird. Er kündigt indes aber auch gleich noch mehr an: „Das Schöne an unserem großen Sortiment ist, dass es auch abseits der Klassiker immer wieder Neues zu entdecken gibt.” So gibt es im Sortiment saisonale Produkte, die limitiert ausgeliefert werden. Das Sortiment wird regelmäßig durch saisonale Varianten ergänzt, etwa Mispel im Herbst oder Bergamotte im Sommer. Und: „Anlassbezogen kreieren wir ebenfalls gerne Neues: etwa das feine Rosenblütengelee zum Valentinstag oder jetzt zu Ostern eine Schoko-Konfitüre mit Weichsel. Zum Muttertag gibt es dann die Herzkirsche mit dem dazu passenden Etikett.”