Wer KI nicht testet, verliert den Anschluss!
© Österreichische Post
RETAIL Redaktion 28.02.2025

Wer KI nicht testet, verliert den Anschluss!

Laut einer aktuellen Post-Studie bleibt die Nutzung Künstlicher Intelligenz in Unternehmen hinter den Erwartungen zurück.

••• Von Christian Novacek

Eine Befragung österreichischer Unternehmen im Auftrag der Post Business Solutions zeigt: Digitalisierung und Automatisierung sind komplexer als erwartet.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) bleibt trotz eines Anstiegs auf 40% im Vergleich zum Vorjahr niedrig. Sicherheitsbedenken, hohe Kosten und fehlendes Wissen bremsen die Transformation wesentlich. Dennoch: 44% der Unternehmen sehen durch Automatisierung Zeitersparnis und effizienteren Personaleinsatz; 42% berichten von schnellerer Datenerfassung und -analyse.

Sehr viel Potenzial

Allerdings sind nur zehn Prozent der Betriebe sehr weit digitalisiert – ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zu 2023. 56% sind „eher weit fortgeschritten”, ein Drittel hinkt hinterher. Die größten Hemmnisse sind neben Sicherheitsbedenken die hohen Investitionskosten und der Fachkräftemangel.

Besonders im Bereich Künstliche Intelligenz fehlt es an Know-how: Fast 60% der Unternehmen geben an, nicht über das nötige Wissen zu verfügen, um geeignete KI-Lösungen auszuwählen oder zu implementieren. Dabei rechnen 54% in den nächsten fünf Jahren mit erheblichen Auswirkungen von KI auf ihr Geschäftsmodell.
Walter Oblin, Generaldirektor der Österreichischen Post AG, betont: „Österreich hat Nachholbedarf. Es braucht Investitionen, Reformen im Bildungsbereich und am Arbeitsmarkt, um IT-Fachkräfte zu sichern.” Gleichzeitig verweist er darauf, dass die Post bereits heute Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt: „Wir bieten KI-basierte Lösungen – von der Datenverarbeitung aus Briefen, E-Mails und Fotos bis hin zu Webshops.”
Der KI-gestützte „Felix Bot” bearbeitet monatlich mehrere Tausend Kundenanfragen rund um die Uhr und entlastet so die Mitarbeiter. Jeder automatisierte Prozess wird dabei genau dokumentiert, um Wissensverlust zu vermeiden. Unternehmen können dadurch ihre Arbeitsprozesse optimieren und Personal für komplexere Aufgaben einsetzen.

Angst vor Datenverlust

Satte 42% der Befragten fürchten Datenverlust, 39% sehen ein erhöhtes Risiko für Cyberangriffe. 31% befürchten, dass durch Automatisierung Wissen und Fähigkeiten verloren gehen. Gleichzeitig nennen 34% den Fachkräftemangel als maßgebliche Hürde für die Umsetzung digitaler Strategien.

Besonders kritisch ist die Situation bei der Künstlichen Intelligenz: Knapp 60% der Unternehmen beklagen fehlendes Wissen. Das hemmt die Einführung dieser Technologie, obwohl ihr Potenzial weithin anerkannt ist. Die Nutzung von KI hat sich zwar von 20% auf 40% verdoppelt, doch sechs von zehn Unternehmen setzen sie weiterhin nicht ein. 14% können sich den Einsatz von KI auch künftig nicht vorstellen.

Essenzielle KI

George Wallner, Leiter der Post Business Solutions, sieht darin ein Risiko: „Wer KI nicht testet, riskiert den Anschluss. Wir helfen, effektive Anwendungen zu finden und zu implementieren – im Schnitt um 30 Prozent günstiger, als wenn Unternehmen es selbst versuchen.”

Dass sich der Einsatz lohnt, zeigt eine Studie von Google und Implement Consulting Group: KI könnte Österreich in den nächsten zehn Jahren 35 bis 40 Mrd. € Wertschöpfung bringen. Erfahrung stärkt zudem das Vertrauen in die Technologie: 70% der aktiven Nutzer haben ein hohes Vertrauen in KI, im Vergleich zu 47% der potenziellen Nutzer und nur 24% der Skeptiker.
91% der Befragten halten die Kontrolle durch Menschen für unverzichtbar, doch fast die Hälfte weiß nicht, wie sie KI-Fehler überprüfen soll.
Auch hier bietet die Post Business Solutions Unterstützung: Auf Wunsch validieren Mitarbeiter extrahierte Daten händisch. Die Sorge, dass durch Automatisierung Wissen verloren geht, kann so verringert werden. Über die Hälfte der Unternehmen erwartet, dass KI künftig Aufgaben in Buchhaltung, Kundenservice, Verwaltung, Einkauf und Controlling übernimmt. In Führungsrollen bleibt die Akzeptanz jedoch gering: Nur 15% der Befragten können sich vorstellen, KI in leitenden Positionen einzusetzen – ein Rückgang gegenüber 20% im Vorjahr.

Digitale Kompetenz

Die Österreichische Post gehört zu den „Early Adoptern”. Walter Oblin abschließend: „Mit über 1.000 IT-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zählen wir zu den führenden ATX-Unternehmen in Sachen digitale Kompetenz. Unsere Transformation zu einem technologiegetriebenen Logistikunternehmen wird von Beteiligungen wie Post Business Solutions, ACL, Aras Digital und Agile Actors unterstützt. Damit gehören wir zu den am stärksten digitalisierten Unternehmen des Landes.”

Die Post sieht in der Digitalisierung nicht nur eine Chance zur Effizienzsteigerung, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil für die gesamte österreichische Wirtschaft. Unternehmen, welche frühzeitig auf digitale Technologien setzen, können ihre Marktposition langfristig stärken.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL