••• Von Oliver Jonke
Josef Peck ist in beiden Organisationen verantwortlich für jeweils rund 40 Arten Frischgemüse, die auf über 500 Hektar in Wien, Niederösterreich und im Burgenland wachsen.
medianet: Herr Peck, wie war das Erntejahr 2018? Wie ist das letzte Jahr für die LGV und für Seewinkler Sonnengemüse gelaufen?
Josef Peck: Es war spannend in puncto Witterung, die Produktion von Paprika und Paradeisern hat da etwas gelitten. Aber insgesamt und im Besonderen mit unserem Hauptprodukt – den Gurken – war´s schließlich erfolgreich und zufriedenstellend.
Wir haben in der LGV mit 34.000 Tonnen einen Umsatz von rund 55,5 Mio. Euro erzielt, mit dem Seewinkler Sonnengemüse weitere 18,1 Mio. mit ca. 9.000 Tonnen.
medianet: Welche Produkte sind in Ihren Organisationen am stärksten vertreten?
Peck: In der LGV sind die drei stärksten Produkte: erstens unsere Gurken mit 18.000 Tonnen, dann die Rispentomaten mit 8.000 Tonnen plus drittens die Tomaten mit 4.200 Tonnen. Bei Seewinkler Sonnengemüse stehen an erster Stelle 4.500 Tonnen Paprika und Spitzpaprika sowie 2.500 Tonnen Frühkartoffeln und 1,1 Mio. Bund Jungzwiebeln.
medianet: Wie kam es zur Zusammenführung der beiden Organisationen? Welche Erwartungen und Ziele verbinden Sie mit der Zusammenführung?
Peck: Na ja, es sind ja zwei Unternehmen mit den selben Kunden, den selben Logistikdienstleistern, das heißt es liegen natürlich Synergien auf der Hand. Außerdem kennen sich die Unternehmen ja gut aus vorangegangenen Kooperationen, die Anbaugebiete und Produkte ergänzen sich gut. Und für Kunden bietet diese Kooperation noch höhere Versorgungssicherheit.
medianet: Planen Sie, die beiden Marken zu behalten oder zusammenzuführen?
Peck: Beide Marken werden behalten. Es ist uns wichtig, dass die Regionalität nachvollziehbar bleibt. Dennoch werden die Unternehmen gemeinsam geführt, als stake Partner mit einem gemeinsamen Wertepool, mit Familienbetrieben, die für hohe Qualität und hohen Qualitätsanspruch stehen, mit nachhaltiger, ressourcenschonender Anbauweise.
medianet: Wie unterscheiden Sie sich nun zum Mitbewerb? Welche Vorteile entstehen?
Peck: In dieser Konstellation bieten wir nicht nur die gesamte Palette an beliebten Produkten, sondern dies auch in unvergleichlicher Art und Weise, mit traditionellen, kleinstrukturierten Familienbetrieben. Unsere Gärtner arbeiten in dritter, vierter Generation und haben natürlich dementsprechende Erfahrung und Liebe bei der Arbeit mit neuen und alten Gemüsesorten.
medianet: Sie beschäftigen sich ja auch intensiv mit seltenen Gemüsesorten; machen Sie das weiter?
Peck: Auch das wird in 2019 weiterhin gemacht werden. Wir planen, immer wieder mit Innovationen zu überraschen, über die man auch gute Geschichten erzählen kann.
medianet: Ist das Gärtnerkistl, also eine online Bestellung mit direkter Zustellung, ein interessantes Zukunftsprojekt?
Peck: Um genau zu sein: nein. Wir stellen es nämlich ein. Es war ein sehr spannendes Projekt, bei dem wir sehr viel gelernt haben. Aber wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Vertriebskanal ‚E-Commerce' in dieser Form nichts für uns ist.
medianet: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Gärtnergschäftl gemacht, Ihrem Standort im vierten Bezirk?
Peck: Wir sind damit nicht unzufrieden, aber wir möchten unserem Gärtnergschäftl noch einen zusätzlichen Kick verpassen, um noch mehr Frequenz zu erhalten – mehr dazu ab Mai.
medianet: Was erwarten Sie für dieses Jahr? Welche sind Ihre wichtigsten Projekte?
Peck: Wir wollen unseren Weg konsequent so fortsetzen und auch die Produktion auf das ganze Jahr ausdehnen, zum Beispiel mit Gurken und Paradeisern, in Abstimmung mit der Kundennachfrage. Wir werden ganz sicher unsere äußerst erfolgreichen Partnertage fortsetzen. Dieses Jahr finden sie von 1. bis 20. September mittlerweile zum sechsten Mal statt. Hier wird gezeigt, was die Produkte können, hier wird ausprobiert, kreiert, zuletzt unter Mitwirkung von Küchenchef Christian Domschitz.