Illegale Downloads um Milliarden-Beträge
TECHNOLOGY 17.04.2015

Illegale Downloads um Milliarden-Beträge

Tru Optic Data Laut aktuellen Zahlen haben Internetanwender im Vorjahr Inhalte um 791 Mrd. € aus dem Netz geladen

Wien. Der illegale Download von Inhalten über Tauschbörsen oder sogenannte Peer-to-Peer-Netzwerke wird von den Anwendern immer wieder gern ein bisschen verniedlicht dargestellt – hat aber enorme finanzielle Folgen, wie aus dem „Digital Media Unmonetized Demand and Peer-to-Peer File Sharing Report” der Tru Optik Data Corp hervorgeht. Demnach haben Internet-Anwender im Jahr 2014 weltweit Inhalte (Filme, Software, Musik, etc.) im Wert von etwa 791 Mrd. € illegal aus dem Netz heruntergeladen (siehe Infografik).

Laut dem Report haben im Vorjahr über 500 Mio. Menschen P2P-Netzwerke für 18 Mrd. Downloads genutzt. Den Großteil machen Serien und Filme aus (9,6 Mrd. Downloads). Der wirtschaftliche Schaden ist allerdings bei illegalen Software-Downloads mit rund 602 Mrd. € laut Tru Optik am höchsten – obwohl die Anzahl der Downloads von Tru Optic mit „nur” 1,6 Mrd. beziffert wird. Der Report enthält allerdings nur Angaben über englischsprachigen Content, weshalb der Gesamtschaden noch weit höher ausfallen kann.

Neue Systeme

Peer-to-Peer-Netzwerke haben sich seit einigen Jahren im Internet etabliert und dienen im Allgemeinen als Grundlage für diverse Tauschbörsen. Die ersten File-sharing-Netzwerke waren zentral und server-basiert. Das bedeutet: Während der Austausch der Daten direkt zwischen den Clients mittels einer entsprechenden Software erfolgt, verwaltet ein zentraler Server die Liste mit den von den Clients angebotenen Inhalten. Fast alle dieser Systeme der ers-ten Stunde wurden in den letzten Jahren aus rechtlichen Gründen geschlossen. Als Reaktion darauf wurden dezentrale Systeme entwickelt, wie sie auch heute immer noch eingesetzt werden. „Napster” war beispielsweise eines der ersten Systeme, das Bit-Torrent-Netzwerk ist aktuell heute noch in Betrieb. Zu den bekanntesten Tauschbörsen auf Bit-Torrent-Basis gehört beispielsweise die „Pirate Bay”, die mit Regelmäßigkeit geschlossen wird und wenige Wochen später trotzdem wieder in Betrieb geht. (red)

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