Denken und lernen müssen wir selber
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CAREER NETWORK Redaktion 31.10.2019

Denken und lernen müssen wir selber

Beim Expertenclub des BFI Wien wurde verhandelt, wie Algorithmen und KI den Arbeitsmarkt verändern.

WIEN. Social Robots, die unser Antlitz tragen, Science-Fiction-Fantasien, welche die Vorherrschaft der Maschinen prognostizieren – das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen weckt bei vielen dystopische Bilder. „Ist es schon schwierig, die menschliche Intelligenz klar zu definieren, stoßen wir beim Thema KI an neue Grenzen”, steckte BFI Wien-Geschäftsführer Franz-Josef Lackinger den inhaltlichen Rahmen für den spannenden Expertenclub „Es denkt nicht für dich – oder doch? Leben und arbeiten mit den Algorithmen” am 23. Oktober. „Umso spannender wird es sein, wie Algorithmen, KI und Co. künftig unser Leben und das Arbeiten verändern werden.

Ein Plädoyer gegen die Angst

„Durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz wird sich der Arbeitsmarkt natürlich verändern”, ist Astrid Schöggl, Referentin für Digitales bei der Arbeiterkammer Wien, überzeugt.

Die Menschen würden aber nicht ersetzt, stellte Viktor Fleischer, Experte für Bildung und Gesellschaft in der Industriellenvereinigung, klar. „Künstliche Intelligenzen sind immer auf den Kontext beschränkt, der ihnen von Menschen vorgegeben wird. Panische Angst müssen wir also keine haben.”
Fakt sei aber, dass Maschinen vor allem wiederkehrende, repetitive Tätigkeiten teils effizienter umsetzen könnten und hier die Menschen zumindest ergänzen – wenn nicht gar verdrängen.
„Wir brauchen mehr Spezialisten”, ist Fleischer überzeugt, dass hier durch Qualifizierungsschritte viel getan werden kann – und muss.

Lernen müssen wir selber

Dass aber nicht jede und jeder für diese komplexeren Tätigkeiten geeignet sei, dürfe man keinesfalls aus den Augen verlieren, so Schöggl. Das sei aber auch nicht zwingend notwendig. Das Menschliche werde in vielen Bereichen – wie etwa im sozialen Umfeld – weiterhin bestimmend sein.

Auch das Thema Bildung werde von den neuen Technologien definitiv beeinflusst. „Die Maschinen werden uns aber nicht das Denken abnehmen”, brachte Schöggl den einhelligen Tenor am Podium auf den Punkt.
Vielmehr verändere sich die Art und Weise, wie wir uns Neues aneignen – Stichwort „Flipped Classroom”. Eines sei trotz aller technologischen Errungenschaften auch künftig essenziell: „Lernen und Neues annehmen müssen wir immer noch selber. Hier kann uns Künstliche Intelligenz höchstens unterstützen.” (pj)

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