Kaufkraftverlust
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IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, WdF-Bundesvorsitzender Andreas Zakostelsky, Triconsult-Chef Felix Josef (v.l.).
CAREER NETWORK Redaktion 16.06.2023

Kaufkraftverlust

Auch in den Führungsetagen ist die Inflation angekommen, zeigt die Einkommensstudie des WdF.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Der Spoiler zu Beginn: Man muss sich um die meisten Führungskräfte in Österreich keine Sorgen machen – sie stehen noch immer an der Spitze der Einkommenspyramide. Ihr Jahreseinkommen ist in der ersten Führungsebene im Jahresabstand um 1,7% auf 255.200 €gestiegen, die zweite Ebene erreichte ein Jahresgesamteinkommen von 155.900 €, das ergibt um 9,3% mehr als 2021.

„Deutlicher Einschnitt”

Inflationsbereinigt sind das für die zweite Führungsebene minus 0,2%, für die erste Führungsebene minus 7,2%.

Für die Erstellung der 42. Einkommensstudie des Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) wurden die Angaben von 459 Führungskräften aus der ersten und zweiten Führungsebene durch das Marktforschungsinstitut Triconsult ausgewertet.„Während die Anforderungen an Führungskräfte besonders stark steigen, erleiden sie einen realen Kaufkraftverlust. Das bestätigt unsere aktuelle Studie. Wir wollen mit dieser Studie zu einer mehr faktenbasierten Diskussion beitragen, auch wenn es um Gehälter von Führungskräften geht”, erklärt Andreas Zakostelsky, Bundesvorsitzender des WdF.
In der langjährigen Beobachtung bedeutet das für die erste Führungsebene einen der deutlichsten Einschnitte der letzten 40 Jahre und nun schon das zweite Mal in Folge einen realen Kaufkraftverlust. Die Unterschiede zwischen den Führungsebenen gleichen sich dadurch neuerlich etwas weiter an.

„Steuerliche Anreize”

„Der sich weiter zuspitzende Arbeits- und Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung für heimische Betriebe und fordert auch die Unternehmensspitzen”, stellt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung fest, „Es braucht eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik, mit der wir Leistungspotenziale heben und Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern. Ein Schritt sind steuerliche Anreize bei einem Wechsel von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit.”

Zusätzlich sei ein rascher und konsequenter Ausbau der Kinderbetreuung, sowie eine umfassende Fach- und Arbeits­kräftestrategie nötig.

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