EditorialMehrwegsysteme haben Zukunft!
DOSSIERS Herausgeber Oliver Jonke[[email protected]] 01.03.2019

Editorial
Mehrwegsysteme haben Zukunft!

Liebe Leserinnen und Leser!
Immer mehr Konsumenten präferieren schon seit längerer Zeit Mehrwegverpackungen. Sie wollen damit einen Beitrag zur Schonung von Umweltressourcen erbringen. Immer mehr Kunden achten aber nicht nur auf das eigene Konsumverhalten, sondern suchen auch kritisch aus, wohin sie einkaufen gehen. Und ökologische Nachhaltigkeit wird dabei wiederum immer wichtiger.

Auch beim Handel und der Industrie wird die effiziente Wiederverwendung von Ladungsträgern, Verpackungs- und Logistikmaterial immer relevanter. In vielen europäischen Ländern interessiert sich der Handel für intelligente Mehrwegsysteme, um auch auf diesem Wege die teilweise hohen selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen und nicht zuletzt auch, um der Erwartung zahlreicher Kunden zu entsprechen.
Die Entwicklung hin zu Mehrwegsystemen wird Produkt- und Marketingabteilungen vor neue Herausforderungen stellen. Werden sich Kreative damit anfreunden müssen, dass hier die Zukunft wohl weniger in der Erfindung von neuen Gebindeformen, von originellen Verpackungssystemen oder von auch uniquen POS-Promotions liegt, sondern im Gegenteil in deren tendenzieller Standardisierung? Kann sein. Es werden sich konsequenterweise neue Aufgaben in der Produktgestaltung und -kennzeichnung ergeben sowie für deren Kommunikation.

Effizienz kommt mit Standardisierung

Doch warum ist Standardisierung zum Beispiel bei Ladungsträgern oder Displays so wichtig? Je weniger verschiedene Systeme, Ladungsträger, Gebindeformen zum Einsatz kommen, umso effizienter lassen sich Mehrwegsysteme realisieren. Die erfolgreiche Einführung von Mehrwegsystemen im Handel hängt also sehr wahrscheinlich auch davon ab, wie sehr es gelingt, die Komplexität zu reduzieren. Hätten Sie gewusst, dass es in Österreich über 200 verschiedene Getränkekisten gibt? Und in Deutschland sogar über 1.200 unterschiedliche Bierflaschenformen? Noch gibt es im LEH unzählige Kartondisplays (zum Beispiel allein in Österreich jährlich 3 Millionen), die aufwendig wieder eingesammelt und recycelt werden müssen. Kein Wunder, dass es nun auch ein rasch anwachsendes Interesse an Mehrwegdisplays gibt – auch sie werden möglicherweise rasch Terrain am POS gewinnen.

Das hier vorliegende Dossier ist auf Initiative und im Auftrag des GS1 Logistikverbunds Mehrweg unter Mitwirkung führender Experten dieses Bereichs entstanden. Es gibt Einblick in eine hochentwickelte Welt von aktuell diskutierten Logistiklösungen, die außerhalb von Expertenkreisen teilweise nur sehr wenig bekannt sind, sich aber heute schon am Markt erfolgreich behaupten.


Auf spannende Zeiten freut sich mit Ihnen Oliver Jonke

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