••• Von Reinhard Krémer
Die nächste Generation hat’s nicht schlecht – zumindest was ihre finanzielle Zukunft betrifft und wenn man die trüben Klimaaussichten beiseite schiebt: Sieben von zehn Eltern (69%) wollen nämlich ihren Kindern mittels Vorsorge einen soliden finanziellen Grundstein legen, auf Basis dessen diese später weitersparen bzw. -vorsorgen können.
Finanzielle Unterstützung bei Existenzgründung und Ausbildung (65%) sowie die Kapitalbildung für größere Anschaffungen der Kinder wie zum Beispiel für ein Moped, den Führerschein oder eine Wohnungseinrichtung ist für 64% der Grund für private Vorsorgeaktivitäten. 30% geben die Gesundheit ihrer Kinder als Beweggrund für ihre Vorsorgebemühungen an.
Mittels Privatarzt- und Sonderklasseversicherung wollen Eltern sicherstellen, dass der Nachwuchs auch in Zukunft umfangreiche Leistungen im Gesundheitsbereich nutzen kann. Diese Ergebnisse brachte eine Gallup-Umfrage im Auftrag der Wiener Städtischen.
Bis zu 100 Euro im Monat
Will man wissen, wie viel Geld aktuell im Durchschnitt monatlich für Vorsorgemaßnahmen der Kinder ausgegeben wird, sagen 55% der Eltern (die zumindest bereits ein Produkt abgeschlossen haben) 75 € pro Kind.
Und: 58% würden sogar gern bis zu 100 € pro Kind und Monat für die finanzielle Absicherung ausgeben. Ein weiteres spannendes Detailergebnis der Umfrage: Wenn Eltern keine private Vorsorge für ihre Kinder treffen, dann sehen 44% der Befragten die Barriere in fehlenden finanziellen Mitteln.
Rund jeder Fünfte (18%) hatte noch nicht die Zeit, sich mit dem Thema zu befassen oder hat sich dazu noch keine Gedanken gemacht (17%).
Zehn Prozent vermuten, dass ein Vorsorgeprodukt für sie zu teuer ist. Lediglich 28% der befragten Eltern in Österreich sind laut der Gallup-Umfrage der Auffassung, ihr Leben lieber im Hier und Jetzt zu genießen und auf Vorsorge zu verzichten. Der Wermutstropfen bei der Vorsorge: Geht es nach der Auffassung führender Finanzexperten, dann soll die Niedrigzinsphase in Europa noch über viele Jahre andauern. Die niedrige Zinssituation, gepaart mit einer sehr konservativen Veranlagung, ist letztlich dafür verantwortlich, dass den Österreichern alleine im Vorjahr viele Milliarden Euro aus ihrem Veranlagungsergebnis fehlten.
Wenig Vertrauen in den Staat
Neben dem anhaltend niedrigen Zinsniveau zeigen verschiedene Studien, dass über die Jahre auch das Vertrauen in die Höhe der staatlichen Rente kontinuierlich gesunken ist.
„Laut unserer Umfrage meinen drei Viertel der Befragten (76%), sich nicht mehr allein auf die staatliche Rente verlassen und jedenfalls zusätzlich für sich und ihre Kinder privat vorsorgen zu wollen”, so Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.
Klare Ziele setzen
Eine klare Mehrheit (65%) gibt an, sich frühzeitig Gedanken über die finanzielle Zukunft ihrer Kinder zu machen und auch entsprechende private finanzielle Vorsorgemaßnahmen mit Anspar- und Versicherungsprodukten zu ergreifen.
Wichtig dabei ist, sich über die Zielsetzung der Vorsorgemaßnahme im Klaren zu sein: „Wer seinem Nachwuchs eine finanzielle Vorsorge für später aufbauen möchte, wird mit einer Kombination aus Sicherheit und Ertragschancen gut bedient sein. Mit der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge, die vom Staat sowohl steuerlich als auch mit einer Prämie gefördert wird und mit einer Kapitalgarantie ausgestattet ist, kann man hier einen idealen Grundstein für sein Kind legen”, so Lasshofer. Wer höhere Ertragserwartungen hat und bereit ist, dafür auch etwas Risiko einzugehen, kann – nach eingehender und professioneller Beratung – zwischen unterschiedlichen Hybrid- und Fondsgebundenen Versicherungen wählen, so der Städtische-General.
Der Familienbonus …
Ein zweites Thema der vorliegenden Umfrage behandelt den Familienbonus Plus. Als steuerliche Entlastung erhöht dieser seit Jänner 2019 das monatliche Haushaltseinkommen. Arbeitnehmer mit Kindern können damit – je nach Einkommen und Anzahl der Kinder – bis zu 7.643 € pro Jahr Extrageld für ihre Familie vom Staat lukrieren und zur Familien- oder Kindervorsorge heranziehen.
„Erfreulich ist, so Lasshofer, dass der Familienbonus Plus in sehr kurzer Zeit eine hohe Bekanntheit innerhalb der Bevölkerung erlangen konnte. So gaben 86% der befragten Eltern an, den Familienbonus zu kennen.”
… liegt teilweise noch brach
Allerdings hat erst etwas mehr als die Hälfte (56%) diesen auch bereits beantragt. Fragt man in dieser Gruppe nach, wofür das zusätzliche Familieneinkommen verwendet wird, zeigt sich folgendes Bild: 57% für gewöhnliche Ausgaben des Alltags, 38% sparen dieses mittels Sparbuch oder Bausparvertrag, 14% bessern damit die Urlaubskasse auf, und erst zwölf Prozent schließen für sich oder ihre Kinder eine Unfall-, Kranken- oder private Pensionsversicherung ab.
„Dieses Extrageld vom Staat sollte nicht bloß als gewöhnliche Konsumreserve dienen, sondern ist als Investition in die eigene Sicherheit und die finanzielle Zukunft der Kinder deutlich sinnstiftender investiert”, sagt Städtische-General Lasshofer.