••• Von Katrin Pfanner
WIEN/MADRID. Immer mehr Menschen sitzen in Österreich trotz Fitness-Boom jeden Tag viel zu lange – und gefährden dadurch ihre Gesundheit. Der Anteil jener, die nach eigenen Angaben täglich mehr als viereinhalb Stunden sitzen, stieg zwischen 2002 und 2017 enorm an, schreiben Forscher der spanischen Universidad Rey Juan Carlos (URJC) in Madrid im Fachblatt BMC Public Health.Nach dieser Studie gehörten in Österreich zuletzt 65,4% der Männer und 61,6% der Frauen zu den „Dauersitzern”.
Junge sitzen länger als Alte
Die Forscher analysierten die Ergebnisse von vier europäischen Umfragen mit mehr als 96.000 Teilnehmern in allen EU-Ländern. Demnach nimmt die körperliche Passivität überall zu. So hatten 54,3% der Befragten eingeräumt, täglich länger als viereinhalb Stunden zu sitzen; in Österreich waren es sogar 63,1%. Die Forscher betrachten viereinhalb Stunden als Schwellenwert, ab dem Gesundheitsrisiken steigen. Bemerkenswert sei auch die Erkenntnis, dass in Europa verhältnismäßig weniger Senioren als jüngere Menschen zu viel sitzen: In der Gruppe der Menschen ab 65 Jahren betrug der Anteil 55,6%, bei den 18- bis 24-Jährigen dagegen 58,3%.