„Datenschutz darf nicht bremsen”
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Luft nach oben Bei Digitalisierung, Innovation und Diversität hinkt das österreichische Gesundheitssystem oft noch hinterher. Start-ups wollen das ändern.
HEALTH ECONOMY Redaktion 19.04.2024

„Datenschutz darf nicht bremsen”

Irene Fialka, Managerin des Start-up-Inkubators Inits, erklärt, welche Rollen Diversität und Datenschutz am Markt spielen.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Irene Fialka ist Geschäftsführerin des Wiener Start-up-Inkubators Inits und Expertin für den Life Sciences-, MedTech- und Digital-Health-Start-up-Markt. Im Gespräch mit der medianet erklärt sie, warum sie sich für Diversität und Innovation im Gesundheitswesen einsetzt.

medianet:
Das österreichische Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Warum braucht es Innovation?
Irene Fialka: Unser Gesundheitswesen ist eines der besten aufgrund von Innovationen. Aber auch bei uns gibt es genug Probleme wie Personalmangel und fehlende Digitalisierung. Man muss immer weiterdenken und neue Lösungen finden, nicht stehen bleiben und sich ausruhen. Wenn die Qualität unseres Gesundheitswesens so bleiben soll, wie sie heute ist – oder im besten Fall besser wird –, müssen wir in Innovation und Digitalisierung investieren.

medianet:
Welche Rollen spielen Start-ups dabei?
Fialka: Bei Inits haben wir das Glück, mit vielen motivierten Leuten zusammenzuarbeiten, die innovative Ideen für das Gesundheitssystem haben. Da wird auch von Anfang an sehr interdisziplinär und in diversen Teams gearbeitet. Digitalisierung und Daten sind dabei wichtige Grundlagen, die das System verbessern können.

medianet:
Digitalisierung, Daten und Diversität – warum sind sie so wichtig?
Fialka: Diverse Teams sind der Schlüssel zum Erfolg, dazu gibt es viele Studien. Es braucht unterschiedliche Denkweisen, immerhin sind auch die End-User nicht alle gleich. Bei Digitalisierung und Daten hinkt Österreich aber hinterher. Wenn ich einen Skiunfall in Tirol hab, kann in Wien keiner auf die Röntgenbilder zugreifen und ich muss neue machen. Das macht keinen Sinn und ist eine Verschwendung von finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcen.

medianet:
Was den Austausch von Daten betrifft, heißt es immer, es läge am Datenschutz …
Fialka: Das ist oft ein vorgeschobenes Argument. Der Schutz von Daten ist wichtig und berechtigt, aber das sollte uns nicht bremsen und nicht daran hindern, Patienten besser zu versorgen. Dann muss man halt Lösungen finden. Hier braucht es ganz klar ein Umdenken – und zwar schnell. Auch bei der Art der Finanzierung. Das duale System, also die getrennte Finanzierung vom niedergelassenen und dem stationären Bereich, und der Föderalismus kosten uns viel Zeit und Geld, die wir besser in die Digitalisierung, den Aufbau eines Datenraums und innovative Start-ups, die genau diese Probleme lösen, investieren sollten.

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