••• Von Martin Rümmele
NEW YORK. Die Zukunft der medizinischen Forschung und möglicherweise auch Therapie liegt im Einsatz künstlicher Intelligenz. Das cloudbasierte kognitive Programm „Watson for Drug Discovery” des Computerriesen IBM soll nun bereits die immunonkologische Forschung bei Pfizer beschleunigen. Pfizer gehört weltweit zu den ersten Unternehmen, die Watson for Drug Discovery einsetzen, und ist die erste Organisation, für die das Programm individuell angepasst wird.
Fähigkeit zum Lernen
Watsons Fähigkeiten zu maschinellem Lernen, zur Verarbeitung natürlicher Sprache sowie andere kognitive Eigenschaften werden genutzt, um neue Ansatzpunkte für immunonkologische Medikamente zu entdecken, Kombinationstherapien zu erforschen und Patienten zu identifizieren, die von einer immunonkologischen Behandlung profitieren können
Konkret werden Pfizer-Krebsforscher Watson for Drug Discovery nutzen, um große Datenmengen, sowohl aus öffentlichen Quellen als auch aus dem Unternehmensbestand, für die immunonkologische Forschung zu analysieren. Watson ist das erste kommerziell erhältliche, kognitive Computerprogramm. Es analysiert große Datenmengen, versteht komplexe, in natürlicher Sprache formulierte Fragen und liefert evidenzbasierte Antworten. Watson lernt durch die bereits durchgeführten Interaktionen ständig dazu und gewinnt dadurch an Wissen und auch an Wert.
Enorme Datenmengen
Während ein Wissenschaftler im Schnitt rund 200 bis 300 Artikel pro Jahr liest, hat Watson for Drug Discovery demgegenüber einen direkten Zugriff auf eine Datenbank mit 25 Mio. medizinischen Abstracts, mehr als eine Mio. vollständige Artikel aus medizinischen Fachzeitschriften sowie vier Mio. Patente. Mit dem Programm können Wissenschaftler medizinische Hypothesen prüfen, evidenzbasierte Erkenntnisse gewinnen und Sicherheitsbewertungen durchführen.