Start-up unter Druck
© kiweno
Das Start-up Kiweno musste sich mit seinen Tests zuletzt der Kritik stellen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 29.04.2016

Start-up unter Druck

Der Höhenflug des Start-ups kiweno wird gebremst. Es gibt Kritik am Unverträglichkeitstest des Unternehmens. kiweno wehrt sich.

WIEN/INNSBRUCK. Erfolgereiche Finanzierungsrunden mit Business Angels wie Hans Hassmann und zuletzt die Rekordsumme von sieben Mio. € an TV-Werbevolumen in Deutschland über die Puls 4-Sendung „2 Millionen in 2 Minuten” haben dem Start-up kiweno einen Höhenflug beschert. Mit Tests zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die via Internet vertrieben werden, hat das Unternehmen Anleger begeistert. Der Erfolg hat aber auch Kritiker auf das Unternehmen aufmerksam gemacht; sie sehen den angebotenen Test wissenschaftlich zu wenig abgesichert.

„Wir verwenden zur Feststellung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ein bereits lange diskutiertes Testverfahren – den IgG4-Test. Dieser Test liefert in der Praxis gute Ergebnisse, obwohl er wissenschaftlich noch nicht bewiesen ist”, räumt CEO Bianca Gfrei ein und legt nach: „kiweno ist überzeugt, dass die Forschung den Test in den nächsten Jahren vollständig legitimieren wird.”

„Gute Erfolge in der Praxis”

Derzeit gebe es noch kein medizinwissenschaftlich anerkanntes Testverfahren, das Unverträglichkeiten zu 100% nachweisen kann. Der einzige, breit und einfach einsetzbare Test, der Indizien für Unverträglichkeiten liefere, sei der von kiweno eingesetzte IgG4-Test. Dieser werde schon seit Jahren von vielen Ärzten verwendet. Weil der Test in der Praxis sehr gute Erfolge zeigt, wird in diesem Bereich viel geforscht. „kiweno geht davon aus, dass aufgrund der verstärkten Auseinandersetzung mit der Thematik das IgG4-Verfahren in den nächsten Jahren auch breiten­medizinisch anerkannt wird.”

Wird in Folge eines IgG4-Test­ergebnisses eine Unverträglichkeit festgestellt und eine Diät empfohlen, die dieses Nahrungsmittel vermeidet, liefert kiweno auch in Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern ausgearbeitete Empfehlungen für alternative Nährstoffquellen an; gesundheitliche Risiken durch eine Mangelernährung sind damit ausgeschlossen. „Der Vorwurf einer möglichen Mangelernährung durch kiweno ist aus internistischer und fachärztlicher Sicht völlig haltlos”, sagt Roland Fuschelberger, ärztlicher Leiter von kiweno. (rüm)

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