Ein Meilenstein am Weg zur EU-Energiewende
INDUSTRIAL TECHNOLOGY britta biron 03.04.2015

Ein Meilenstein am Weg zur EU-Energiewende

NordLink ABB erhielt den millionenschweren Auftrag für die Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen

HGÜ-Verbindung leistet einen wichtigen Beitrag für die stärkere Integrierung Erneuerbarer Energien.

Im deutschen Projektgebiet von NordLink wird ABB 154 Kilometer Seekabel und 54 Kilometer Landkabel verlegen.

Zürich/Wien. Dass der ABB-Konzern neue Großaufträge erhält, ist an sich nichts Außergewöhnliches. Allein im Energiebereich waren es im letzten Monat vier mit einem Gesamtvolumen von rund 1,25 Mrd. Euro.

Der mit Abstand größte Teil mit rund 836 Mio. Euro entfällt dabei auf das NordLink-Projekt, mit dem die Stromnetze von Deutschland und Norwegen miteinander verbunden werden. Die Leitung wird mit einer Trassenlänge von 623 Kilometern die längste HGÜ-Verbindung Europas sein und soll 2020 in Betrieb gehen. Der Auftrag umfasst neben den Onshore-HGÜ-Stromrichterstationen und dem Kabelsystem zudem auch einen fünfjährigen Servicevertrag.Herausragend ist das Projekt dabei nicht nur wegen seines Umfangs, sondern auch wegen seiner strategischen Bedeutung für die geplante Energiewende. Die Verbindung ermöglicht die Einspeisung der in deutschen Wind- oder Solaranlagen erzeugten, überschüssigen Energie in norwegische Pumpspeicherkraftwerke bzw. umgekehrt von Sonnenenergie aus Norwegen nach Deutschland, um somit die Schwankungen der erneuerbaren Energieerzeugung auszugleichen.

Saubere Energien

„Die intelligente Kombination von Sonnen- und Windenergie aus Deutschland und Wasserkraft aus Norwegen zeigt, dass wir über die technischen Voraussetzungen für eine nachhaltige grüne Energiepolitik in Europa verfügen”, kons-tatierte Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB, bei der Vertragsunterzeichnung. „Solche Projekte können in Europa zu einer Stabilisierung der Netze und damit zu einer Reduktion von Risiken von Ausfällen beitragen. Die Situation der volatileren Erzeugung und Einspeisung durch Wind- und Photovoltaikanlagen wird durch stabilere Netze verbessert”, so Franz Chalupecky, Vorstandsvorsitzender von ABB Österreich, wo man sich schon allein aus geografischen Gründen weniger mit mehreren Hundert Kilometer langen Leitungen beschäftigt, wohl aber mit dem Thema Erneuerbare Energien und damit auch einen wichtigen Beitrag für den gesamten Konzern leistet.„Bei ABB in Österreich ist die Bedeutung der Wasserkraft sehr groß, da das Land mit über 60% einen Großteil der elektrischen Energieaufbringung damit erzielt und wir mit unserer Kompetenz im Bereich von Wasserkraftwerken auch Projekte im Ausland unterstützen”, erläutert Chalupecky. „Natürlich sind die Voraussetzungen in den verschiedenen Ländern im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Wasser unterschiedlich, weshalb verschiedene Möglichkeiten der Energieaufbringung genutzt werden. In Österreich sind wir diesbezüglich in einer glücklichen Situation und wir können mit unseren Pumpspeicherkraftwerken auch große Strommengen sehr effizient und sauber speichern und damit auch in ganz Europa einen wichtigen zur nachhaltigen Energiewirtschaft leisten.”

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