Erfolgsmodelle der Digitalisierung
© Daimler und Benz Stiftung/Jessen Oestergaard
Eckard Minx Vorstands­sprecher der Daimler und Benz Stiftung sowie Zukunftsforscher.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 05.10.2018

Erfolgsmodelle der Digitalisierung

Technologieforum der Deutschen Handelskammer liefert Trost für „Digitalisierungs-­Zauderer”.

WIEN. Dass an der Digitalisierung kein Unternehmen mehr vorbeikommt, ist inzwischen hinlänglich bekannt, doch die Umsetzung ist mitunter schwierig. Beim „Deutsch-Österreichischen Technologieforum”, das von der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK) und Fraunhofer Austria Research organisiert wurde, berichteten 25 führende Manager und Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich an zwei Tagen vor mehr als 130 Teilnehmern über ihre Erfolge und Geschäftsmodelle.

„Veränderung allerorts”, so lautete die knappe Beschreibung von Zukunftsforscher Eckard Minx für die Entwicklung. Industrielle Produktion, Service und Dienstleistungen werden laut Minx immer tiefer von ­neuen Technologien wie z.B. der Künstlichen Intelligenz durchdrungen, so der Vorstandssprecher der Daimler und Benz Stiftung.
Es stelle sich daher die Frage, wie sich durch diese „vierte industrielle Revolution” bzw. „The Second Machine Age” die Bedingungen für Firmen und Gesellschaften verändern werden.
Minx: „Wie sind die organisationalen Steuerungssysteme neu zu justieren? Welche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation, für wirkliche Zukunftsorientierung sind erforderlich? Und: Gibt es Trost für Zweifler und Zauderer?”

Ein ständiger Prozess

„Die digitale Transformation ist kein Selbstläufer”, betonte Arno Wohlfahrter, CEO von Metro Cash & Carry Österreich. „Wir müssen sie aktiv gestalten, und dabei ist das Begreifen und Monetarisieren digitaler Geschäftsmodelle die größte Herausforderung.”

„Die größte Schwierigkeit ist die Vielfalt an Möglichkeiten”, zeigt Wilfried Sihn, Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH, Verständnis für „Digitalisierungs-Zauderer”. Dennoch könne sich kein Unternehmen mehr erlauben, über die Digitalisierung hinwegzusehen. „Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie von ihren Konkurrenten überholt werden”, warnt Sihn.
Industrie 4.0 ermögliche es, dank modernster Technologien bestehende physische Produkte und Prozesse zu verbessern und damit Vorteile zu erzielen. Dazu müssten sich Betriebe genau überlegen, welche Technologien sie wo einsetzen können. Sihn: „Industrie 4.0 setzt man nicht um, indem man einen Roboter kauft. Industrie 4.0 ist ein ständiger Prozess, in dem eigene, individuelle Möglichkeiten genutzt werden. Es geht u.a. darum, wie eine Firma aus der ihr zur Verfügung stehenden Datenmenge nutzbare Smart Data machen kann, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.” (pj)

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