Europa nach dem Brexit
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Der Brexit dämpft das Wirtschaftswachstum in Großbritannien – und im Euroraum.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Monika Rosen 08.07.2016

Europa nach dem Brexit

Die Entscheidung der Briten für einen ­Ausstieg aus der EU bedeutet zunächst einmal eine enorme Unsicherheit.

••• Von Monika Rosen

Europa ▲

Die Inflation in der Eurozone war im Juni erstmals seit Jänner wieder im positiven Bereich, sprich die Deflationszone wurde verlassen. Ansonsten steht die Konjunktur ganz im Zeichen des Brexit-­Votums, das mittelfristig sehr wohl Wachstum kosten könnte.

USA ▲

Die US-Konjunktur hat im ersten Quartal stärker angezogen, als noch im Mai vermeldet. Das Wachstum wurde auf 1,1% nach oben korrigiert. Für das zweite Quartal stimmen vor allem gute Zahlen aus dem Einzelhandel und der Immobilienbranche positiv.

Japan

Die ohnehin bereits fragile Wirtschaft hat nach der Brexit-Entscheidung weiter an Boden verloren. Der japanische Yen stieg in Reaktion auf das Votum kräftig an, Japans Exporte wurden teurer und verloren damit an Wettbewerbs­fähigkeit.

China

Das Wachstum im produzierenden Gewerbe ist im Juni leicht zurückgegangen und befindet sich damit auf dem tiefsten Stand seit vier Monaten. Analysten erwarten daher, dass China weitere Stimulierungsmaßnahmen ergreifen wird, um das Wachstum anzukurbeln.

Indien ▲

Das Land hat vom Rückgang im Ölpreis stark profitiert, da es ein Netto-Ölimporteur ist. Im ersten Halbjahr 2016 haben sich die Ölpreise vom Tief her gesehen aber verdoppelt; das mindert diesen Vorsprung wieder.

Lateinamerika

Die brasilianische Konjunktur zeigt zuletzt Stabilisierungstendenzen, unterstützt durch die Erholung bei den Rohstoffpreisen. Im 2. Halbjahr könnte es zu einer beginnenden Konjunkturbelebung kommen.

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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