Große Sorgen um die Rohstoffe
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Lösungsansatz Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen könnte Finanz-Hedging für mehr Sicherheit beim Rohstoff­einkauf sorgen.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 14.12.2018

Große Sorgen um die Rohstoffe

Laut aktueller Studie der Unternehmensberatung Inverto drohen Mehrkosten und Versorgungsengpässe.

WIEN/KÖLN. Protektionismus und Handelskonflikte wirken sich immer stärker auf den weltweiten Handel aus. Einkäufer befürchten, dass Rohstoffe teurer werden, und auch, dass sie künftig nicht mehr die benötigten Mengen für ihr Unternehmen beschaffen können.

Fast 90% der Teilnehmer an der Inverto-Studie erwarten, dass sich die aktuellen Auseinandersetzungen zu echten Handelskriegen ausweiten. Allerdings gehen sie davon aus, dass nicht die ganze Welt gleichermaßen betroffen sein wird, sondern nur bestimmte Materialien oder aber einzelne Länder. Doch auch angesichts begrenzter Konflikte rechnen gut 80% der Befragten mit Preissteigerungen für Rohstoffe, und knapp 60% befürchten Versorgungsengpässe.
Einkäufer für Eisen und Stahl, Aluminium sowie Kupfer nehmen die Risiken am stärksten wahr.
Branchenübergreifend sehen die Studienteilnehmer den Kontaktaufbau zu neuen Lieferanten in alternativen Beschaffungsmärkten (60%), die Prüfung alternativer Rohstoffe (49%) oder die Absicherung der Bezugspreise durch langfristige Verträge (42%) als beste Lösungen, um sich gegen Preisanstiege abzusichern. Tatsächlich genutzt werden diese Mittel aber nur in weitaus geringerem Umfang: 44% suchen neue Lieferanten, 26% testen neue Materialien, 35% verhandeln Ver­träge mit langer Laufzeit.

Viel zu wenig Absicherung

Weil Rohstoffe immer Preisschwankungen unterliegen, wäre Finanz-Hedging ein sinnvolles Mittel, um ungeplanten Steigerungen vorzubeugen. Jedoch verwenden nur 23% der befragten Unternehmen dieses Instrument. Die Mehrheit der Studienteilnehmer zeigt sich skeptisch: Fast ein Drittel hält Hedging für Spekulation, 27% scheuen den Aufwand, 44% sind der Meinung, für die von ihnen benötigten Rohstoffe gebe es keine Möglichkeit für Hedging.

Tatsächlich stehen aber für mehr als 90% der relevanten Rohstoffe geeignete Hedging-Instrumente zur Verfügung, meint man bei Inverto.
Laut dem Consultingunterneh­men haben sich im Vergleich zu den Vorjahren die Risiken, mit denen sich Entscheider konfron­tiert sehen, stark verändert. So nennen nur 19% rückläufige Absatzmengen als Gefahr für ihre Firma – 2016 befürchteten dies noch 44% der Studienteilnehmer. Demgegenüber sorgten sich vor zwei Jahren nur 18% der Befragten, dass sie die benötigten Rohstoffe nicht beschaffen könnten, während es heute fast 60% sind. Hier zeigt sich also, wie massiv Protektionismus und schwelende Konflikte bereits in das Wirtschaftsleben eingreifen. (pj)

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